Unser Korrespondent Johannes Dieterich hat das von der Ebola-Epidemie geplagte westafrikanische Liberia bereist: Er berichtet von Angst, Hoffnung und Eimern mit Chlorwasser.
Ein junger Mann in Jeans und grünem T-Shirt wälzt sich auf dem regennassen Lehmboden vor dem John-F-Kennedy-Hospital in der liberianischen Hauptstadt Monrovia und stöhnt: "Ich sterbe". Seine Mutter flößt ihm Wasser ein, der Vater ruft verzweifelt: "Was sollen wir tun?" Das Eisentor zur größten Klinik des Landes will sich partout nicht öffnen: Mit 68 Patienten sei die für 38 Kranke ausgelegte Ebola-Station des Hospitals hoffnungslos überfüllt, sagt Krankenpfleger Lavele Sumbo. Erst Stunden später wird der inzwischen bewegungslos auf dem Boden liegende Kranke von Männern in außerirdisch anmutenden Schutzanzügen in die Klinik getragen – vermutlich viel zu spät. "Just For Killing", nennen die Bewohner Monrovias ihr mit den Buchstaben JFK abgekürztes ...