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"Die Jungs standen immer hinter mir"

  • Fr, 12. Mai 2017
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit Kathrin Gutjahr, die früher auch für den SC Freiburg gespielt hat.

Ohne Ball ging bei Kathrin Gutjahr damals gar nichts.   | Foto: privat
Ohne Ball ging bei Kathrin Gutjahr damals gar nichts. Foto: privat

Kathrin Gutjahr war auf dem besten Weg, eine Profifußballerin zu werden. Dann kamen die Verletzungen und mit ihnen die Entscheidung, doch keine Profifußballerin zu werden. Heute macht die 20-Jährige eine Ausbildung bei der AOK und trainiert nebenher die C-Mädchen in Windenreute. Sophie Roth aus der Klasse 8a der Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen hat Kathrin Gutjahr interviewt.

Zischup: Wann haben Sie mit dem Fußballspielen angefangen?
Katharina Gutjahr: Mit fünf. Mein Kinderarzt hat mir dazu geraten, eine Sportart anzufangen, da ich eine sehr schlechte Haltung hatte. Er schlug mir Fußball und Ballett vor. Zum Leidwesen meiner Mutter entschied ich mich für Fußball und wurde ein aktives Mitglied in meinem Heimatdorfverein Windenreute.
Zischup: In was für einer Mannschaft haben Sie als Kind gespielt?
Gutjahr: Ich habe in einer Jungenmannschaft gespielt, weil der Mädchenfußball vor einigen Jahren noch nicht so ausgeprägt war wie heute.
Zischup: Wie haben die Jungen reagiert?
Gutjahr: Die Jungs haben mich akzeptiert. Sie sind immer hinter mir gestanden.
Zischup: Wie sind Sie zum SC Freiburg gekommen?
Gutjahr: Ich habe nie so wirklich damit gerechnet, dass ich beim SC lande. Ich würde von der hervorragenden Frauenabteilung des SC Freiburg, die Lutz Riemenschnitter und sein Team immer sehr engagiert machen, entdeckt, als ich 13 Jahre alt war. Bei den Füchsletagen war ich nie.
Zischup: Und wir war es beim SC im Vergleich zu früher?
Gutjahr: Es ist anders. Freizeit gibt es während der Schule so gut wie keine mehr, wenn man beim SC Freiburg spielt. Bestehende Freundschaften haben natürlich auch gelitten, allerdings haben sich auch neue Freundschaften gebildet.
Zischup: Hatten Sie als Kind den Traum, für die Nationalmannschaft zu spielen?
Gutjahr: Der Weg in die DFB Jugendmannschaften ist ein sehr langer. Es war ehrlich gesagt immer ein Traum von mir, mal im Deutschlandtrikot aufzulaufen und die Hymne mitzusingen. Ich war auch knapp davor. Allerdings habe ich mich beim DFB mehrfach verletzt, und so kam es dann nicht zu einem Länderspiel.
Zischup: Was ist passiert, dass sie jetzt nicht mehr für den SC Freiburg spielen?
Gutjahr: Die angesprochene Verletzungsphase nahm kein Ende. Bei einem Abschlusstraining hatte ich mir das Knie verdreht. Die Diagnose war ein Totalschaden des Knies. Ich wurde nach der OP zwar schnell wieder fit und der Sportclub hat mich auch nicht fallen lassen, aber für mich war es schwer mich wieder in die Mannschaft zu integrieren und zu motivieren. Deshalb habe ich schweren Herzens den Absprung vom Leistungssport gewagt und bin zu einer ehemaligen Mitspielerin und sehr guten Freundin nach Gottenheim gewechselt. Nach einem halben Jahr habe ich mir dann das Kreuzband gerissen. Danach habe ich meine Fußballschuhe erst mal an den Nagel gehängt.
Zischup: Jetzt trainieren Sie in Windenreute eine Jugendmannschaft. Warum?
Gutjahr: Um mein Wissen an meinen Heimatverein weiter zu geben. Dort trainiere ich die C-Mädchen.
Zischup: Macht es Ihnen Spaß?

Gutjahr: Definitiv ja, wir sind eine wirklich starke Truppe. Was ich durch die Mädels lerne und menschlich erfahren darf, ist unbezahlbar, und ich bin wirklich froh darüber, dass ich diese Saison mit ihnen bestreite.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 12. Mai 2017: PDF-Version herunterladen

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