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Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2016

Die Müllers von morgen

  • Anika, Dennis Bührer, Klasse 8a, Hugo-Höfler-Realschule & Breisach

  • Di, 31. Mai 2016, 10:27 Uhr
    Schreibwettbewerb Zischup

Die Müllers sind eine ganz normale Familie. Nur – sie leben nicht in der Gegenwart, sondern in der Zukunft. Anika und Dennis Bührer, beide Klasse 8a der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach, erzählen aus ihrem Leben.

Es ist sechs Uhr morgens. Eine schöne Melodie erklingt im Zimmer, die Fenster erhellen sich und lassen das Tageslicht herein. Müde reibt sich Vater Müller die Augen und steht auf. Die Fenster können sich verdunkeln und erhellen. Rollläden sind somit überflüssig. Den Wecker kann man zusammen mit den anderen Funktionen des Hauses synchronisieren, und eine Roboterstimme liest das Wetter und die neusten Verkehrsinformationen vor, die Vater Müller braucht, um sicher zur Arbeit zu kommen.

Seine Kleidung wurde von seinem Kleiderschrank schon gerichtet und auf eine schwebende Plattform gelegt. Die Wecker der Kinder klingeln zeitgleich. Bei dem jüngsten Sohn wird statt der Landschaft draußen eine Geschichte angezeigt, währenddessen hilft ihm seine Mutter beim Anziehen. Bei der Teenietochter Müller werden die neusten Mode Trends angezeigt und das perfekte Outfit zusammen- gestellt und auf den Tisch gelegt. Bei dem ältesten Sohn bleibt es dunkel und vom Lärm draußen bekommt er auch nichts mit. Sein Wecker ist auf zehn Uhr gestellt, da er heute keine Schule, sondern ein soziales Praktikum im Tierheim hat.

Der Hund wird gefüttert, während die Familienmitglieder sich anziehen. Um halb sieben sitzen alle mit Ausnahme des ältesten Sohn am Frühstückstisch, der von Siri gedeckt und gerichtet wurde. Um sieben Uhr steigen alle ins Auto, welches sich schon erwärmt hat und bereits vor die Haustüre gefahren ist. Heutzutage gibt es nur noch fliegende Autos, die das meiste alleine machen können. Die Autobahn funktioniert komplett automatisch, nur auf den Nebenstrecken muss noch selbst gesteuert werden. Das Auto zeigt Wetter und Wege an und wird durch Strom und Solarkraft betrieben.

Nachdem sich alle angeschnallt haben, macht sich also Familie Müller auf den Weg. Nach einer Fahrt von zehn Minuten kommt die Familie an der Schule an. Sohn und Tochter Müller werden in ihre Klassen entlassen, die es aber als solche gar nicht mehr gibt. Natürlich ist das System der Klassen noch da, indem 20 Kinder zusammen eine Klasse ergeben. Jedoch werden sie nicht mehr als eine Klasse unterrichtet, sondern komplett individuell gefördert. Der Unterricht findet mit Kopfhörern vor dem PC statt. Es gibt zwar noch festgelegte Unterrichtsstunden, aber keine bestimmten Themen mehr. Das bedeutet, alle Schüler einer Klasse haben zwar in der ersten Stunde zum Beispiel Deutsch, aber während ein Schüler noch immer die Groß- und Kleinschreibung übt, ist ein anderer vielleicht schon bei Grammatik, Thema Satzgefüge.

Man bekommt Punkte dafür, wie schnell man eine Aufgabe löst und wie viele Fehler man hat. Jemand, der die Aufgaben schneller und besser macht, bekommt mehr Punkte als jemand der länger braucht. Den Schülern, die viele Fehler machen, wird der Stoff vom Lehrer noch einmal erklärt. Hausaufgaben gibt es auf dem Tablet. Das macht es auch den Lehrern einfacher, diese zu kontrollieren.

Vater Müller bringt seine Frau noch zur Arbeit und fährt dann selbst dorthin. Vor der Eingangstür steigt er aus seinem Auto, welches sich selbstständig einen Parkplatz sucht, um pünktlich um ein Uhr mittags Frau Müller wieder von der Arbeit abzuholen. Im Anschluss werden die Kinder pünktlich nach Schulende abgeholt, und es geht nach Hause. Dort hat Siri schon das Essen vorbereitet und gekocht. Die Zutaten werden zum Haus geliefert, und den Rest macht der hauseigene Assistent Siri. Auch bei den Hausaufgaben der Kinder kann Siri helfen. Während die Kinder Hausaufgaben machen, geht Frau Müller mit dem Hund spazieren. Die Kinder werden von Siri betreut, der im Notfall die Polizei und die Eltern verständigen kann.

Als Frau Müller wiederkommt, frägt sie Siri, ob der älteste Sohn denn pünktlich aus dem Haus gegangen ist und bekommt die Information, dass er morgens um halb zehn Uhr, also leicht verspätet, losgegangen ist, es aber noch pünktlich zum Termin geschafft hat. Gefahren ist er mit seinem Hoverboard. Natürlich hatte er seinen Helm auf, da ohne Helm das Gerät nicht benutzt werden kann. Diese Art der automatischen Kontrolle findet man auch bei den Spielekonsolen und beim Fernseher, welche eine Zeitbegrenzung haben.

Nachdem das Auto um fünf Uhr am Nachmittag Vater Müller abgeholt hat, gibt es um sechs Uhr abends Essen. Danach spielt Familie Müller noch ein gemeinsames Spiel, um im Anschluss daran die Kinder ins Bett zu schicken. Beim Zähneputzen können die Familienmitglieder mit Hilfe eines Zahnassistenten sehen, wie lange und wie gut die Zähne geputzt wurden. Nach und nach gehen alle Müllers ins Bett. Gegen zehn Uhr schlafen dann alle, um am nächsten Morgen wieder fit und ausgeschlafen einen neuen Tag in der Zukunft zu starten.

Ressort: Schreibwettbewerb Zischup

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