Der Alltag muss weiter warten: Das Erfurter Gutenberg- Gymnasium ein Jahr nach dem Mord an 16 Menschen.
Von außen betrachtet ist alles Ordnung. Die Fassade ist gemacht und sandfarben gestrichen, das Haus hat ein neues Ziegeldach bekommen, die Dachrinnen sind ausgetauscht und durch neue ersetzt worden. Von außen betrachtet, eine schön hergerichtete neue Schule, das Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Seit bald einem Jahr arbeiten Handwerker in dem Schulhaus aus der Kaiserzeit und beseitigen die Spuren, die an den Tod von 16 Menschen erinnern, ermordet am Freitag, dem 26. April, gegen elf Uhr, von Robert Steinhäuser, dem ehemaligen Schüler, der sich nach seiner Tat das Leben nahm.
Keine Schülerin, kein Schüler hat das Gebäude seit jenem Tag alleine wieder betreten. ...