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Linienstraße im Berliner Bezirk Mitte

Die Spaltung der Stadt

Pepe Egger

Von Pepe Egger

Do, 19. Januar 2017

Deutschland

Mindestlohn hier, Spitzensteuersatz dort: Die Linienstraße im Berliner Bezirk Mitte zeigt, wie in einer Straße zwei Welten bestehen können, ohne sich zu begegnen .

In Berlin-Mitte stehen sie direkt nebe...rmen  und neue Bauten für die Reichen.  | Foto: Bernd von Jutrczenka
In Berlin-Mitte stehen sie direkt nebeneinander: alte Häuser für die Armen und neue Bauten für die Reichen. Foto: Bernd von Jutrczenka
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In der Auslage des Modegeschäfts hängt ein Wollkleid, wolkig weich, davor ein kleiner Zettel: "White Cashmere Dress – 468 Euro". Herr Nowak*, er wohnt nur etwas weiter die Straße hoch, kann kein Englisch, versteht schon diesen Zettel nicht. Doch das Kleid kostet ohnehin mehr, als er nach Bezahlung der Miete in einem Monat zum Leben übrig hat. Und das auch nur, solange seine Waschmaschine nicht kaputt geht. Was soll er sich also dafür interessieren?
Nowak ist gelernter Heizungsbauer, Anfang 40, aber seit Jahren krankgeschrieben. Nowak, Brille, Dreitagebart, Trainingshose, wohnt im Berliner Stadtbezirk Mitte, an der Linienstraße, in einem Plattenbau, der hier in den 1980er Jahren zwischen den alten Häusern hochgezogen worden war. Heute steht er zwischen Galerien, Couturiers, Schokoladen-Manufaktur-Ateliers – und sieht nun selbst alt aus.
Gleich um die Ecke wohnt Herr Kirschner*. Im selben Alter wie Nowak, mit gleichem Stoppelbart, die Sneakers ganz neu, der Teint einen Tick dunkler. ...

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