Das Leben auf der Straße macht krank. In Berlin kümmern sich drei Fachärztinnen um Obdachlose / Von Regina Seifert.
Im freundlich hellen Wartezimmer hängt eine Tafel für Sehtests. Im Nebenzimmer lagert eine gut sortierte Brillensammlung. Die Brillen stammen aus Spenden, wie nahezu alles, was in der Praxis von Dr. Elisabeth Rasch verwendet wird. "Ich bin zwar keine Augenärztin", bekennt die gelernte Dermatologin. "Aber besser ein bisschen sehen können als gar nicht. Und eine Brille geht, wenn man auf der Straße lebt, sehr schnell kaputt." Nur vier S-Bahn-Stationen vom neuen Kanzleramt entfernt, direkt gegenüber dem Bahnhof Zoo, führt Dr. Elisabeth Rasch die Wohnungslosen-Ambulanz der Caritas. Zur Ambulanz gehört ein Labor; die Patienten können duschen, die ...