BUKAREST/BERLIN. Während die Krise der Eurozone seit drei Jahren Dauerthema ist, bleibt jene in Osteuropa weitgehend unbeachtet. Dabei ist sie nicht weniger dramatisch. Eine hohe Arbeitslosigkeit und viele Schulden lähmen die Wirtschaft beispielsweise in Rumänien und dem baldigen EU-Mitglied Kroatien. Bislang fehlen Konzepte, damit die Länder nicht noch weiter zurückfallen.
Gabriela Vernat (61) ist wütend. Die Rentnerin wohnt in einem Plattenbauviertel am Rand von Rumäniens Hauptstadt Bukarest. Vor einem Jahr fuhr sie jeden Tag in die Innenstadt, um gegen die Sparmaßnahmen der damaligen Regierung zu protestieren. Bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad demonstrierte die elegante Dame zusammen mit Tausenden Landsleuten gegen die Kürzungen, die Staatspräsident Traian Basescu und sein damaliger Premier Emil Boc durchgesetzt hatten. "Nachdem ich 35 Jahre lang als Lehrerin gearbeitet habe, muss ich mich jetzt für meine gekürzte und niedrige Rente schämen. Ich kann nicht mal meine ...