Schüler der Alemannenwerkrealschule wollen Schulschach-Meister bleiben
Jonas Hirt
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Das Ziel ist die Titelverteidigung
DENZLINGEN. Der Blick ist auf das Schachbrett fokussiert: Welchen Zug macht der Gegner als Nächstes? Silvio blickt konzentriert auf die Figuren. Ihm gegenüber sitzt Ahmad. In der Schach-AG der Denzlinger Alemannenwerkrealschule treten sie im Training gegeneinander an. Normalerweise spielen sie in einem Team – und das ziemlich gut. Sie sind die amtierenden badischen Meister im Schulschach.
Auch bei den deutschen Schulschachmeisterschaften konnte die AG respektable Ergebnisse erzielen. Dort treten Haupt- und Realschulen gegeneinander an. Als beste Hauptschule habe man vor drei Jahren den sechsten Platz erreicht. "Man hofft natürlich, dass man gewinnt", relativiert Benjamin. Der 16-Jährige aus Denzlingen ist erst seit einem Jahr in der AG. Schach spiele er aber schon seit vielen Jahren. Im Gegensatz zu seinen Freunden spielt er aber nicht in einem Schachclub.
Etwas länger als Benjamin ist Ahmad dabei. Seine Teamkollegen sind sich schnell einig – er ist der beste Spieler. "Es ist sein Verständnis für das Spiel", erklärt Ado. Der 15-Jährige spielt seit zwei Jahren in der AG. "Er liest das Spiel am Besten", fährt er fort. Silvio sieht das ähnlich: "Du bereitest deine Angriffe vor", sagt er zu Ahmad. Das mache Silvio selbst auch, wie er erklärt. "Aber wenn ich gegen Freunde spiele, spiele ich einfach drauf los", erläutert er. Jetzt gerade spiele er aber konzentriert, sonst hätte er gegen Ahmad keine Chance. Dieser will das Lob seiner Freunde nicht uneingeschränkt annehmen. "Es spielen alle gut", meint er. Ahmads Kontakt zum Spiel der Könige kommt von seinem Vater. Dieser spiele oft mit Freunden, dabei habe er viel zugesehen. "Es hat mich interessiert und irgendwann habe ich mitgespielt", sagt Ahmad. Mittlerweile wohnt er in Denzlingen, davor wohnte er in Endingen. Dort habe er mit einem Schachlehrer gespielt. "Überlegen – nicht zu schnell spielen", das ist sein Erfolgsrezept. Silvios Weg zur AG war ein wenig anders. Seit drei Jahren ist der 15-Jährige dabei. "Meine Mutter hat gesagt, ich soll in eine AG gehen", erzählt er. "Schach finde ich interessanter als Kochen", begründet der Glottertäler.
Ado sagt von sich, dass er von den Fünfen der schlechteste Spieler sei. Benjamin widerspricht ihm allerdings sofort: "Wir sind auf einem Niveau", meint er. Davon merkt man aber nichts, wenn man als Laie gegen ihn spielt. Die sich abzeichnende Niederlage kann nur durch Zwischenfragen verhindert werden. Die wenigen Fehler, die Ado macht, können nicht genutzt werden. Währenddessen erzählt der Sexauer von seinen Anfängen. Schon als kleiner Junge habe er immer wieder Schach gespielt. "Ich glaube, es war das erste Brettspiel, das ich jemals gespielt hab", sagt er. Unterdessen hat der Autor schon seine Dame und beide Läufer verloren. "Es war auch das Einzige, das mir wirklich Spaß gemacht hat", fährt Ado fort. Als Nächstes schnappt er sich eine weitere Figur, zumindest nur einen Bauer. "Zur Deutschen Meisterschaft zu fahren, wäre ein schöner Abschluss", sagt Ado. Die Jungs stehen alle vor ihrem Abschluss. Doch für Nachwuchs ist gesorgt: In der anderen Ecke des Schulraums üben jüngere Schüler – die nächste Generation der Denzlinger Schachchampions?
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