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Atlantik

Drohnen sollen Ertrinkenden das Leben retten

Axel Veiel

Von

Do, 07. Juli 2016 um 00:00 Uhr

Panorama

In der französischen Kleinstadt Biscarrosse am Atlantik sollen die Rettungsschwimmer nun Hilfe aus der Luft bekommen. Drohnen sollen Ertrinkenden künftig das Leben retten.

Rettungsdrohne  | Foto: bz
Rettungsdrohne Foto: bz
Schon äußerlich macht sie was her. Die Rotoren pinkfarben, die Kamera pechschwarz, der Unterleib gelb. Und dann fliegt diese Drohne noch richtig schnell – das könnte Menschenleben retten. Nachdem an Frankreichs Küsten im vergangenen Jahr mehr als 600 Menschen ertrunken sind, hat Biscarrosse als erster Badeort des Landes die schmucke Drohne zur Rettung ertrinkender Urlauber angeschafft. Helper heißt das Fluggerät, das die am Atlantik gelegene Gemeinde ihren Strandwächtern an die Hand gibt.

Per Fernsteuerung können die Aufseher Helper zu einem Ertrinkenden dirigieren und dann einen Schwimmring aus der Verankerung lösen, den das Opfer nur noch ergreifen muss. Auch können sie über ein an der Drohne befestigtes Megaphon das Nahen eines Rettungsschwimmers ankündigen.

Vorausgegangen war der Anschaffung ein Kräftemessen. Helper hatte sich zwei Rettungsschwimmern zu stellen, von denen einer auf einem Jet-Ski saß. Die Drohne hat den Wettstreit klar für sich entschieden. Während Schwimmer und Jet-Ski-Fahrer den Weg zu einem potenziellen Unglücksort in 75 beziehungsweise 40 Sekunden zurücklegten, war der nur knapp vier Kilo schwere Flieger schon nach 30 Sekunden am Ziel.

Technisch aufzurüsten war für den 80 Kilometer südwestlich von Bordeaux gelegenen Badeort schon deshalb geboten, da die im Sommer traditionell auch als Rettungsschwimmer eingeteilten Sicherheitskräfte auf dem Rückzug sind. Zermürbt von Sondereinsätzen bei der Fußball-EM, Tour de France und Protesten gegen die Arbeitsmarktreform, werden die Ordnungshüter an den Küsten des Landes nicht im gewohnten Umfang Flagge zeigen. Anstatt 460 bisher von den Sondereinsatzkommandos gestellten Strandpolizisten kommen nur noch 297, die auch nicht mehr zweieinhalb Monate bleiben werden, sondern nur knapp fünf Wochen.

Ressort: Panorama

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