Der Schwede Raoul Wallenberg rettete im Zweiten Weltkrieg mehr als hunderttausend Juden, doch seine Heimat ließ ihn im Stich.
Er war der verwöhnte Sprössling einer steinreichen Familie, er war frustriert, weil er nicht die Aufgaben bekam, die er für angemessen hielt. Später war Raoul Wallenberg ein Häftling in den Klauen des sowjetischen Sicherheitsdienstes und ein Mythos, über dessen Schicksal sich noch Gerüchte rankten, als er schon jahrelang tot war. Dazwischen aber lag ein halbes Jahr, in dem der damals 32-jährige Schwede mehr für die Menschheit getan hat, als die meisten in ihrem ganzen Leben.
Mehr als hunderttausend Juden verdankten diesem Mann ihr Überleben im von den Nazis terrorisierten Budapest. Rund zehntausend rettete er durch schwedische Schutzpässe, Hunderte zerrte er noch aus Eisenbahnwaggons und Marschkolonnen heraus, die bereits auf dem Weg in die Todeslager waren. In den USA wurde Raoul Wallenberg posthum zum Ehrenbürger ernannt, in Israel steht er ganz oben auf der Liste der "Gerechten ...