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Ein Sommer auf der Alm – Erholung pur?

  • Katharina Asegurado, Alisa Zinina, Goethe-Gymnasium Emmendingen & Klasse 9a

  • Mo, 26. März 2012, 09:56 Uhr
    Schülertexte

Ein Sommer auf einer Alm – der perfekte Ausgleich für das stressige Leben eines Stadtmenschen? Darüber haben wir mit Dorothea Dausien, 31, Heilerziehungspflegerin aus Emmendingen, gesprochen, die diesen Sommer schon zum dritten Mal als Helferin auf eine Schweizer Alm fährt.

Als Sennerin auf einer Alm hat man vie..., aber auch viele beglückende Momente.  | Foto: Frank Mächler
Als Sennerin auf einer Alm hat man viel Arbeit, aber auch viele beglückende Momente. Foto: Frank Mächler
Die Funktion einer Alm ist eigentlich ganz leicht zu erklären: Im Sommer bringen Bauern ihre Tiere auf die Almhütte, ein von Wiesen und Weiden umgebenes Haus in den Bergen. Dort sorgen mehrere Menschen mit verschiedenen Aufgaben für Nutztiere wie Ziegen und Kühe: Der Hirte bringt die Tiere tagsüber auf die Weiden, säubert ihren Stall und melkt sie morgens und abends. Mit der Milch, die die Tiere geben, macht der so genannte Senn, der für die hauseigene Käserei zuständig ist, Käse und weitere Milchprodukte. Diese werden dann auf einem nahe gelegenen Markt oder schon in der Käserei an Wanderer verkauft.

Für beide Berufe benötigt man eine Ausbildung, doch auch Leute, die an der Arbeit auf der Alm interessiert sind, können im Sommer für mehrere Wochen die Hirten und Senne bei ihrer Arbeit unterstützen. Im Gegensatz zu den Hirten und Sennen werden die freiwilligen Helfer nicht bezahlt, doch sie bekommen kostenlose Verpflegung und einen Schlafplatz. Außerdem ist so eine Reise eine einzigartige und wertvolle Erfahrung.
So gesehen ist der Sommeraufenthalt auf der Alm eine etwas andere Art von Urlaub: Man lebt kostenlos in der Natur, erholt sich vom stressigen Stadtleben und lernt die Ruhe und Friedlichkeit des ländlichen Lebens kennen. Wer gerne von der Natur umgeben ist und auf Luxus verzichten kann, sollte diesem Erlebnis eine Chance geben.
Dorothea Dausien meint: "So ein Aufenthalt auf der Alm kann süchtig machen." Doch auch mit dem anstrengenden Teil des Urlaubs kennt sie sich gut aus: "Manche brechen ab, weil es ihnen zu anstrengend ist", berichtet sie. Ihr Tag auf der 1600 Meter hoch liegenden Ziegenalm in Graubünden, Schweiz, begann schon um 5 Uhr früh. Gleich nach dem Aufstehen half sie beim Melken der Ziegen, erst danach gab es Frühstück. Anschließend ging es auch gleich wieder los: Sie half der Hirtin, die Ziegen auf die in mehreren hundert Metern Höhe gelegenen Almwiesen zu treiben. Auch ein Hüttenhund, der die Ziegen zusammentreibt, war immer mit dabei. Dort blieb sie dann bis 17 Uhr, bis die Ziegen wieder auf die Almhütte zurückgetrieben werden mussten. Eine meist leichte Arbeit. Manchmal fehlen aber auch Ziegen, ab und zu sogar ganze Gruppen. Dann heißt es, den Berg wieder hochklettern und die Ziegen suchen. Ist das Erholung? "Nicht körperlich, aber seelisch", meint Dorothea Dausien.

Ressort: Schülertexte

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