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Nachrichtensendung "logo!"

Auch Kinder haben ein Recht auf Information

Sonja Zellmann
  • So, 26. Mai 2019, 13:39 Uhr
    Neues für Kinder

Eine Nachrichtensendung für Kinder – das war im Jahr 1989 etwas ganz Neues im deutschen TV. Dieses Jahr wird die Kindernachrichtensendung "logo!" 30. Ein Interview mit Markus Mörchen (51), seit 2005 Chef von "logo!"

Kinder an der Sendung zu beteiligen, ist der „logo!“-Redaktion wichtig: Hier interviewt Kinderreporterin Lotte den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Foto: Klippel Nina
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BZ: Was genau ist Ihre Aufgabe als "logo!"-Chef?

Mörchen: Ich bin verantwortlicher Redakteur und damit für alles zuständig, was bei "logo!" passiert. Wir von der "logo!"-Leitung entscheiden zum Beispiel, wer moderiert, und wir planen, wie alles organisiert wird und welche Schwerpunkte wir setzen. Zum Beispiel jetzt zu unserem Geburtstag machen wir die "logo!"-Tour, die ab 3. Juni drei Wochen lang aus verschiedenen Orten in Deutschland über Themen berichtet, die uns Kinder vorgeschlagen haben. Und wir planen, wie die Sendung in Zukunft aussehen soll.

BZ: Können Sie uns da was verraten?

Mörchen: Wir werden die Optik der Sendung mit der Zeit anpassen – das heißt, "logo!" wird dann etwas anders aussehen, zum Beispiel das Studio. Dabei müssen wir darauf achten, dass wir auch auf mobilen Geräten gut rüberkommen. Denn viele Kinder gucken "logo!"am Laptop, auf dem Tablet oder Smartphone – und bei Letzteren ist ja der Bildschirm viel kleiner. 2018 haben wir außerdem einen Instagram-Kanal gestartet, der gut läuft – daran wollen wir in Zukunft weiter arbeiten.

BZ: Wie kam es zu "logo!"und warum sollten Kinder Nachrichten schauen?

Mörchen: Die Idee hinter "logo!" ist recht schlicht: Kinder haben ein Recht auf Information, das haben viele Staaten der Welt gemeinsam so festgelegt. Das heißt also, dass Kindern die großen Dinge erklärt werden müssen, die in der Welt passieren und über die die Erwachsenen reden. Und zwar so, dass Kinder die Sachen verstehen. Genau das tun wir.

BZ: Worauf muss man achten, wenn man Nachrichten für Kinder macht?
Mörchen: Zunächst mal muss man eine Sprache verwenden, die Kinder verstehen. Und man muss viel erklären: Was Begriffe bedeuten und wie Dinge zusammenhängen. Sehr wichtig ist, dass man auch Kinder zu Wort kommen lässt und ihre Fragen beantwortet – dass sie selbst Themen vorschlagen und uns ihre Meinung zur Sendung mitteilen können.

BZ: Wie suchen Sie jeden Tag die verschiedenen Themen für die Sendung aus?

Mörchen: Wir versuchen, jeden Tag eine gute Mischung hinzubekommen aus "Erwachsenen-Nachrichten" und solchen, die Kinder direkt betreffen. Das sind zum Beispiel Schulthemen oder Beiträge über Kinder, die eine besondere Sportart ausüben. Wir achten darauf, dass es neben den ernsten, traurigen Themen auch mal lockere gibt, über die man staunen oder lachen kann. Wichtig ist, dass wir die Kinder am Ende mit einem guten Gefühl aus der Sendung entlassen. Dafür sorgt auch unser Wettertier.

BZ: Gibt es eine Altersgrenze für Ihre Moderatoren? Höchstens 30 oder so?

Mörchen: Nein, aber unsere Moderatoren sollten schon jünger wirken als die in den Erwachsenen-Nachrichten. Eher wie eine ältere Schwester, nicht wie ein Lehrer. Und sie sollten einen guten Draht zu Kindern haben.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 25. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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