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Eine hässliche und böse Meernixe

  • Markus Matscheko, Klasse 4 & Grundschule Lahr-Reichenbach

  • Fr, 07. Juli 2017
    Zisch-Texte

Ein Märchen über eine Entführung und eine gelungene Flucht.

Diese Unterwasserwelt haben die Reiche...terricht gemalt, geklebt und genäht.    | Foto: Meier
Diese Unterwasserwelt haben die Reichenbacher Viertklässler im Kunstunterricht gemalt, geklebt und genäht. Foto: Meier

Die Klasse 4 der Grundschule Lahr-Reichenbach hat in Kunst eine Unterwasserwelt gestaltet (siehe Foto). Zisch-Reporter Markus Matscheko hat sich dazu folgendes Märchen ausgedacht:

Es waren einmal ein Brüderchen und ein Schwesterchen. Eines schönen Nachmittags spielten sie an einem einsamen Fluss. Und als sie so spielten und dabei lauthals lachten, fielen beide in das tiefe Wasser.

In den grün schimmernden Wasserpflanzen saß eine schaurige Nixe und keifte laut: "Jetzt habe ich euch, von nun an bleibt ihr bei mir und arbeitet für mich." Mit diesen unfreundlichen Worten führte sie die ängstlichen Kinder mit sich fort. "Wohin führst du uns?", fragte Schwesterchen. "Wieso können wir plötzlich unter Wasser atmen?", wollte Brüderchen wissen. "Ihr fragt zu viel", keifte die hässliche Nixe. Sie führte die beiden Geschwister hinter sich her.

Plötzlich klaffte da ein schwarzes Loch

Bald kamen sie in einen dunklen Wald. Sie schwammen drei Tage flussaufwärts. Da tauchte vor ihnen das Meer auf. Die Nixe schwamm unter Wasser mit den Kindern im Schlepptau. Bald erreichten sie eine Unterwasserschlucht. Sie schwammen hinein, immer tiefer und tiefer. Da erreichten sie einen Felsen, der besonders hell war. Die Nixe klopfte dreimal an den Stein und rief laut: "Schni, schna, schnixe, zu Hause ist die Nixe. Schni, schna, schnumpelbein, die Nixe will zu Hause sein." An der Stelle, an der vorher noch der Felsen war, klaffte plötzlich ein großes, schwarzes Loch. Der Eingang wurde von hunderten Leuchtfischen erhellt. Nun schlängelten sie sich durch den Gang, und die Leuchtfische begleiteten sie. Sie kamen an vielen Höhlen vorbei. An einer dunklen Höhle hing ein Schild: Zum Toten Meer! Auf einem anderen Schild stand: Zum Loch Ness. Schließlich kamen sie an eine Tür. Die geheimnisvolle Nixe schwamm hinein. In der Höhle befand sich ein Raum mit vielen Regalen, die voller Gläser waren. In jedem war ein Tier eingeschlossen, das geschrumpft war. Nur ein Glas war noch leer. Die Nixe murmelte: "Zicke, zacke, Zunkelbein, ihr sollt jetzt auch geschrumpfet sein." Da schrumpften die Geschwister auch, bis sie so klein waren, dass sie in das Glas hineinpassten.

Manchmal mussten sie aus dem Glas herauskrabbeln, denn es war ihre Aufgabe, alle Gläser zu polieren. Die Nixe befahl: "Ihr putzt die Gläser so lange, bis sie glänzen und schimmern." Ein Hai, der in einem Glas saß, meinte: "Ihr müsst hier schnell verschwinden. Wenn ihr vor Sonnenuntergang nicht aus dem Wasser seid, werdet ihr für immer so klein sein. Ihr müsst euch ganz fest vorstellen, dass ihr noch oben wollt. Dann landet ihr über Wasser. Nur dürft ihr dabei nicht an ein Nilpferd denken, sonst könnt ihr nie wieder groß werden."

Sie taten, wie ihnen geheißen wurde, und landeten nun auf dem Meer. Sie sahen, dass die Sonne bald untergehen würde, also schwammen sie, so schnell sie konnten. Plötzlich hörten sie die Nixe rufen: "Ihr wollt fliehen, mit entkommt niemand!" Zum Glück sahen die Geschwister bald Land. Hinter ihnen bemerkten sie einen riesigen Strudel, dem sie gerade noch entfliehen konnten.

In diesem Moment erreichten sie das rettende Ufer. Dort angekommen erlangten sie in Windeseile wieder ihre normale Größe. Die Nixe aber wurde von dem Strudel erfasst und in die Tiefen des Meeres hinabgezogen. Von da an wurde sie niemals mehr gesehen. Aber Brüderchen und Schwesterchen lebten glücklich und zufrieden weiter. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 07. Juli 2017: PDF-Version herunterladen

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