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Eine Hilfestellung für junge Künstler

Christiane Franz
  • Fr, 17. April 2015
    Riegel

Telemach Wiesinger, Fotograf aus Riegel, betreut den Jugendkunstpreisträger Jakob Walter aus Freiburg.

Der Fotograf und Filmemacher Telemach ... korrekten Rahmen seiner Fotografien.   | Foto: Christiane Franz
Der Fotograf und Filmemacher Telemach Wiesinger (links) hilft Jakob Walter beim korrekten Rahmen seiner Fotografien. Foto: Christiane Franz

RIEGEL. Zum 4. Mal wurde 2014 der Jugendkunstpreis in Freiburg an junge Künstler vergeben. Statt eines Geldbetrags erhalten die Preisträger eines der Stipendien in sieben verschiedenen Kunstrichtungen. Der in Riegel lebende Fotograf und Filmemacher Telemach Wiesinger begleitete den Freiburger Jakob Walter, der das Stipendium für Fotografie gewann, über mehrere Monate und gab wichtige Tipps weiter.

Treffpunkt zum BZ-Gespräch ist in dem alten Feuerwehrhaus gegenüber der Kirche St. Martin, das Telemach Wiesinger als Atelier und Lebensraum umgebaut hat. Wiesinger und Jakob Walter stehen über den Tisch gebeugt und schneiden Passepartouts für die Fotos zu. Die Vernissage naht – und damit das Ende des Stipendiums bei dem renommierten Fotografen.

Das Konzept für die Förderung der jungen Künstler ist so einfach wie überzeugend: "Ich stelle mich darauf ein, was der Preisträger machen will und unterstütze ihn", sagt Wiesinger. Ob analoge oder digitale Fotografie, im Studio oder draußen, das bleibt dem Preisträger überlassen. Wiesinger gibt höchstens Hilfestellung bei der Entscheidung. Unter anderem deshalb werden die Preisträger bei Wiesinger nicht allein wegen der Qualität ihrer Arbeiten, sondern auch nach dem Kriterium "Wen kann ich am meisten fördern?" ausgewählt. Wiesinger hat bereits dreimal Stipendiaten begleitet. Bei der Auswahl unter den letzten drei Bewerbern ist der Fotograf normalerweise mit dabei. Diesmal jedoch war er verhindert, so dass die Leiterin der Jugendkunstschule Freiburg im Jugendbildungswerk, Gudula Trefzger, die Entscheidung allein traf. Mit Jakob Walter habe sie den Richtigen ausgewählt, ist Wiesinger überzeugt.

Themenfindung, Hinführung und Hilfestellung waren die Themen der ersten Treffen. Der 19-Jährige suchte sich das Thema "Gebäude in der Landschaft" heraus. Bei den Aufnahmen war Wiesinger nicht mit dabei. Bei den sechs Treffen über mehrere Monate verteilt sprachen sie dann die vorgelegten Arbeiten durch.

Nicht zuletzt durch seine vielfältige Lehrtätigkeit in Freiburg weiß Telemach Wiesinger, worauf es ankommt: "Das meiste, was ich vermitteln kann, ist auf alle eigenständigen künstlerischen Arbeiten anzuwenden. So bekommt der Stipendiat beispielsweise mit, welche Stadien der Profi in seinem Schaffen durchläuft." Nicht allein Fototechnik, sondern vieles mehr besprach Wiesinger mit seinem Schüler Jakob Walter. Wiesingers Motivation, sich für die Jugendlichen zu engagieren, liegt darin begründet, dass er selbst als Schüler vom Fotoclub im Haus der Jugend in Freiburg profitierte. "Ich halte den Jugendkunstpreis Freiburg für eine gute und unterstützungswürdige Sache", so Telemach Wiesinger. "Er soll eine Möglichkeit für die jungen Künstler darstellen, das Feld auf einen möglichen Berufswunsch hin zu überprüfen", ergänzt Trefzger die Grundidee des Preises.

Etwas schüchtern und unbeholfen wirkt der junge Künstler Jakob Walter neben dem Profi Wiesinger, doch seine Fotografien sind beeindruckend. Sechs kleine Bilder und ein großes Bild wird er ab dem 24. April in der Jugendkunstgalerie in Freiburg ausstellen. Er ist Abiturient am technischen Gymnasium und fotografiert schon seit langem.

Weil seine Schwester ebenfalls bei Wiesinger war, hat er sich für den Preis beworben. Er sei eher überrascht gewesen, gewonnen zu haben, sagt der an Technik interessierte Schüler. "Ich habe deutliche Fortschritte gemacht. Das sieht man auch daran, dass meine ersten Bilder, die ich Telemach Wiesinger zeigte, jetzt für die Ausstellung nicht in die Auswahl gekommen sind", resümiert Walter die gemeinsame Zeit. Ob er die Laufbahn eines Fotografen einschlagen wird, weiß er noch nicht. Dazu hat er noch zu viele andere Ideen im Kopf.

Info: Die öffentliche Vernissage aller Stipendiaten ist am 24. April um 19 Uhr in der Jugendkunstgalerie im Haus der Jugend in Freiburg, Jugendbildungswerk Uhlandstraße 2. Die Ausstellung ist bis Juli zu sehen.

Ressort: Riegel

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 17. April 2015: PDF-Version herunterladen

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