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Eiszeit für alle auf dem Waldsee

  • Mo, 13. Februar 2012
    Freiburg

Die Eisfläche trägt und zieht Schlittschuhsportler magisch an / andere Seen bleiben gesperrt.

Schlittschuhe sind Trumpf am Waldsee. ...deren Seen in Freiburg gesperrt sind.   | Foto: Michael Bamberger
Schlittschuhe sind Trumpf am Waldsee. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass alle anderen Seen in Freiburg gesperrt sind. Foto: Michael Bamberger

Hochdruckgebiet "Dieter" hat etwas richtig gemacht. Die Kaltfront ließ das Eis auf dem Waldsee so dick werden, dass die Stadt den See offiziell zum Betreten freigegeben hat . 2011 war das nicht möglich. Am Wochenende herrschte denn auch reges Treiben auf der glatten Fläche (Fotos: Flutlicht-Schlittschuhlaufen auf dem Waldsee) . Nach der dramatischen Rettungsaktion auf dem Flückigersee am Donnerstag weist Martina Schickle vom Pressereferat der Stadt jedoch darauf hin, dass in Freiburg nur der Waldsee betreten werden darf – alle anderen Seen sind tabu.

Der See bietet am Samstag Morgen unter strahlend blauem Himmel einen schönen Anblick. Über den bewaldeten Hügeln blitzen erste Sonnenstrahlen auf die Eisfläche. Darauf ziehen mehr oder weniger erfahrene Schlittschuhläufer jeden Alters ihre Bahnen. Unter der schmiedeeisernen Brücke, die zum Inselpavillon führt, sollten größere Zeitgenossen allerdings ihren Kopf einziehen, und auf dem Eis bilden festgefrorenen Äste hie und da tückische Stolperfallen.

Irene Hökh schnürt ihre blassrosa Schlittschuhe. "Die habe ich vor 30 Jahre second hand gekauft", sagt sie lachend. Die pensionierte Lehrerin stand zuletzt vor 15 Jahren auf den Kufen, nun will sie sich mit ihren Enkeln mal wieder aufs Glatteis wagen. "Die sollen sehen, was ihre Oma noch kann." Sagt’s und wagt vorsichtig die ersten Schritte. Die beiden Jungs sind währenddessen schon in rasanter Fahrt mit ihren neuen Hockeyschlägern unterwegs, und das nicht zum ersten Mal. "Ich war diese Woche jeden Tag hier", erzählt Hökhs Enkel Leonhard Stuttgen, und er hat auch einige Tipps parat. "Am besten kann man unter den Bäumen fahren", sagt er, "da liegt nicht so viel Schnee auf dem Eis." Opa Eberhard Hökh hält derweil am Ufer die Stellung. "Ich habe mir mit zehn Jahren beim Schlittschuhlaufen einen Bänderriss geholt", erzählt er. Seitdem habe er sich nie mehr aufs Eis gewagt. Aber er schaut gerne zu und hofft, dass er niemanden trösten muss.

Der Schnee auf dem Eis kann das Fahrvergnügen nicht trüben. Mit fortschreitender Zeit wagen sich immer mehr Winterbegeisterte auf ihre Kufen. Besonders die Kinder finden Spaß an der Sache und wuseln wild kreischend durcheinander. Einige werden von ihren fachkundigen Vätern begleitet, die nicht mit Ratschlägen zum richtige Fahrverhalten sparen. Viel Gehör finden sie nicht.

Ning Hilpert ist mit ihren drei Kindern unterwegs. Das Kleinste schläft seelig im sportiven Kinderwagen. Die junge Mutter nimmt mit dem Gefährt vorneweg ganz schön Fahrt auf. "Das ist praktisch", sagt sie, "da fällt man nicht so schnell hin".

Auch Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach schlittert mit seinen Kindern über das Eis. Er ist allerdings schon wieder auf dem Sprung: "Wir sind jetzt eine Stunde und fünfzehn hier, das muss reichen", sagt er augenzwinkernd. Es stehen bereits die nächsten Termine an – die Fasnachtszeit fordert ihren Tribut.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 13. Februar 2012: PDF-Version herunterladen

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