Kommentar
Eklat im Schriftsteller-Verband PEN zeigt ein Unvermögen zur Selbstwahrnehmung
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Mo, 16. Mai 2022, 22:02 Uhr
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Eigentlich sollten Schriftsteller geübt darin sein, Worte vorsichtig abzuwägen. Der Eklat um den Austritt des Präsidenten Deniz Yücel zeigt aber, dass dies nicht der Fall ist.
An plastischen Charakterisierungen für das, was sich da am Wochenende bei der Schriftstellervereinigung PEN, Sektion Deutschland, ereignete, fehlte es nicht: Von "PEN-Schlacht von Gotha" über das "Laute Gebrüll in Gotha" bis eben zur "Bratwurstbude", als die Deniz Yücel den Club nannte, aus dem er noch am Freitagabend nach einer halbherzigen Bestätigung als Präsident ausgetreten war. Doch der Eklat von Gotha offenbart mehr – ein Unvermögen zur realistischen Selbstwahrnehmung.
"Mitglieder des PEN sollen jederzeit ihren ganzen Einfluss für das gute Einvernehmen und die gegenseitige Achtung der Nationen einsetzen", lautet einer der in der PEN-Charta ...