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Endlich Schluss mit dem ständigen Quatschmachen

Max Hartmann*, Klasse 8c, Max-Planck-Realschule, Bad Krozingen

Von Max Hartmann*, Klasse 8c, Max-Planck-Realschule & Bad Krozingen

Fr, 16. Dezember 2016

Schülertexte

Ein Zischup-Schüler berichtet über sein stressiges Leben mit ADHS / Ärger gab es sowohl in der Schule als auch zu Hause.

Vielen ADHSlern fällt es schwer, sich zu konzentrieren.   | Foto: dpa
Vielen ADHSlern fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Foto: dpa
Hallo, ich bin dreizehn Jahre alt und gehe auf die Max-Planck-Realschule in Bad Krozingen. Meinen Namen möchte ich nicht nennen. Ich habe ADHS, das ist eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit Hyperaktivität. ADHS ist keine Krankheit, die sich eindeutig nachweisen lässt, wie zum Beispiel Windpocken. ADHS kann mal schwächer, mal stärker sein. Heute erzähle ich über mein Leben mit ADHS. Ich finde es nicht so schlimm.

In den letzten paar Jahren waren meine Schulnoten sehr schlecht und sie wurden auch immer schlechter. Ich war auch ab der fünften bis zur achten Klasse versetzungsgefährdet. Trotz schlechter Noten habe ich immer noch Quatsch gemacht und habe gelbe Zettel von den Lehrern mit nach Hause bekommen. Man bekommt einen gelben Zettel, wenn man stört, ich hatte 15 bis 20 gelbe Zettel. Trotzdem konnte ich nicht aufhören, zu reden, reinzurufen und zu stören. Ich hatte auch sehr viel Ärger mit der Schule und mit meinen Eltern.

Und irgendwann hatten wir alle die Schnauze voll. Wir hatten alle keine Lust mehr auf den ganzen Stress. Und deshalb musste so schnell wie möglich eine Lösung her. Darum sind meine Mutter und ich zu einer Psychiaterin gegangen. Sie hat mit mir einen Test gemacht, nach ein paar Wochen kam ihr Anruf. Sie hat bestätigt, dass ich an der Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit Hyperaktivität leide.

Als wir dann das erste Gespräch bei ihr hatten, meinte sie, dass ich das Medikament Ritalin nehmen müsse. Erst habe ich gedacht: "Oh nein, das wird eh nicht klappen!"

Aber es hat geklappt. Nach ein paar Wochen habe hab ich eine höhere Dosis bekommen und habe auch gemerkt, dass das Medikament bei mir wirkt. Plötzlich habe ich bessere Noten und weniger gelbe Zettel mit nach Hause gebracht. Und ich hatte auch viel mehr Lust, zu lernen. Und ich werde auch noch eine höhere Dosis bekommen. Mir hat das Medikament Ritalin jedenfalls gut geholfen. Und ihr da draußen, solltet ihr auch ADHS haben und Ritalin nehmen müssen, dann habt keine Angst davor.

Vielleicht hat das Medikament Nebenwirkungen, doch bei mir waren die nicht schlimm. Ich hoffe, ihr kommt auch so gut klar wie ich mit ADHS.

* Name von der Red. geändert.

Ressort: Schülertexte

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Fr, 16. Dezember 2016:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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