Mafiamethoden und Behördenwillkür – die Angehörigen der Todesopfer des Brands in einer pakistanischen Textilfabrik müssen viele Probleme überwinden.
Sharjeel Ahmad starb, weil er leben wollte. Der 24-Jährige kündigte seinen alten Job, da ihm der tägliche Weg zur Arbeit in der pakistanischen Wirtschaftsmetropole Karatschi wegen der vielen Terroranschläge zu riskant wurde. Stattdessen heuerte der junge Mann aus dem Elendsviertel Balia Town in der Textilfabrik Ali Enterprises an, die nur ein paar Hundert Meter entfernt liegt. Zwei Monate und 20 Tage nach seinem ersten Arbeitstag verbrannte Sharjeel Ahmad am 11. September des vergangenen Jahres zusammen mit etwa 300 Menschen in der betongrauen Fabrik, die Kleider für den deutschen Billiganbieter Kik Textilien herstellte.
Vier Monate später steht Sharjeels Bruder ...