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ERKLÄR'S MIR: Liederwettbewerb

Alexander Dick
  • Sa, 24. Mai 2008
    Kultur

Früher hieß er Grand Prix Eurovision de la Chanson. Heute, zu Zeiten, in denen das Englische das Französische als europäische Hauptsprache längst abgelöst hat, nennt er sich Eurovision Song Contest. Das alles heißt so viel wie: Liederwettbewerb der Eurovision, und das wiederum ist die Gemeinschaft europäischer Fernsehanstalten. Liederwettbewerbe freilich gibt es schon viel länger. Offenbar gab es bei Menschen neben dem Bedürfnis zu singen auch stets die Lust am Vergleichen: Wer singt am besten? Schon in der Antike soll der Sänger Arion im 7. Jahrhundert v. Chr. umjubelter Sieger eines Sängerwettstreits in Sizilien gewesen sein. Legendär ist auch die Liedersammlung um den sogenannten Sängerkrieg auf der Wartburg – kein Krieg mit Waffen, sondern eine Art Wettstreit der Dichter auf der berühmten thüringischen Burg im Mittelalter. Bei heutigen Gesangswettbewerben geht es meist nur darum, die besten Stimmen zu finden – zur Belohnung gibt’s für die Sieger oft Geld- oder Sachpreise. Bei Liederwettbewerben hingegen sollten die Interpreten auch mit einem neu komponierten Lied auftreten. So ist das auch beim Eurovision Song Contest. Doch der Wettbewerb ist in die Kritik geraten, weil es immer weniger um die Musik geht. Stattdessen stehen Showeffekte und Partystimmung im Mittelpunkt und nicht die Frage, ob ein Künstler oder eine Gruppe überhaupt richtig singen kann. Im Unterschied zu Gesangswettbewerben, bei denen die Preisrichter – die Juroren – Fachleute sind, also selbst gut singen können oder viel von Gesang verstehen, dürfen beim Eurovision Song Contest die Zuschauer abstimmen.
Alexander Dick

Ressort: Kultur

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