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Das Tamogotchi-Gefühl

Es klingelt, es surrt, es blinkt – wir ertrinken in der digitalen Informationsflut

  • Bernhard Pörksen

  • Sa, 09. August 2014
    Computer & Medien

Es ist wie beim Tamagotchi: Das Tamogotchi-Gefühl macht uns nervös. Es raubt uns den Schlaf, lässt uns fahrig werden, unkonzentriert. Niemand scheint noch in der Lage, all die Mails, Breaking-News-Geschichten, Postings und SMS zu verarbeiten. Aber Online-Verweigerung allein hilft nicht weiter.

Zig Apps und keine Ruhe – Informationen muss man auch ignorieren können.  | Foto: dpa
Zig Apps und keine Ruhe – Informationen muss man auch ignorieren können. Foto: dpa
Vor mir, auf dem Schreibtisch, liegt ein kleines, rotes Plastikei mit einem schmalen Display, auf dem, grob und hässlich gepixelt, ein virtuelles Küken zu sehen ist, ein rhythmisch vor sich hin pulsierendes Tamagotchi. Es piepst und kackt. Es will gefüttert und gepflegt werden. Und es bettelt um Aufmerksamkeit. In einem heute unendlich fern scheinenden Stadium der Mediengeschichte waren die Küken einmal ein Riesengeschäft. In den 90er Jahren wurden weltweit 80 Millionen Stück verkauft. Und bald piepste es überall. Auf Schulhöfen, in U-Bahnen, in Kindergärten. Psychologen fürchteten die Virtualisierung des Mitgefühls und im italienischen Parlament wurde mit großem Ernst die Frage debattiert, ob Kinder, die ihr Küken nicht richtig pflegen und es damit fahrlässig in den ...

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