Account/Login

Zischup-Interview

"Feuerwehrmann zu sein ist ein Traumjob, auch wenn er hart ist"

  • Ansgar Ruh, Jannis Vaas, Klasse 8.2 & Paula-Fürst-Schule Freiburg

  • Mo, 12. November 2012, 14:36 Uhr
    Schülertexte

Viele Aufgaben des Feuerwehrberufes stellt man sich wohl anders vor als sie sind. Um mehr über den Alltag eines Feuerwehrmannes zu erfahren, haben Ansgar Ruh und Jannis Vaas einen Fachmann befragt: Thomas Kotterer (43), Feuerwehrmann in der Freiwilligen Feuerwehr Ebnet und in der Berufsfeuerwehr Freiburg.

Ein Feuerwehrmann der Berufsfeuerwehr Freiburg zersägt einen umgestürzten Baum:.  | Foto: dpa
Ein Feuerwehrmann der Berufsfeuerwehr Freiburg zersägt einen umgestürzten Baum:. Foto: dpa
Zischup: Wie lange sind sie schon bei der Berufsfeuerwehr?
Thomas Kotterer: Ich bin seit 1993 bei der Berufsfeuerwehr.

Zischup: Wie kamen sie zu so einem abwechslungsreichen Beruf?
Kotterer: Ich bin mit 14 Jahren zur Jugendfeuerwehr, mit 18 dann zur Freiwilligen Feuerwehr, mein Vater war auch bei der Freiwilligen Feuerwehr. Da hab ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

Zischup: Haben Sie immer noch Lampenfieber, wenn Sie zu einem Einsatz fahren?
Kotterer: Das kommt immer auf den Einsatz an. Wenn es ein Einsatz ist, bei dem Menschenleben in Gefahr sind, ist es aufregend. Aber mit der Zeit wird man ein bisschen abgebrühter.

Zischup: Was war ihr aufregendster Einsatz?
Kotterer: Aufregend sind alle Einsätze, die man nicht jeden Tag erlebt, zum Beispiel ein abgestürzter Segelflieger auf einem Dach oder der Sturm Lothar, aber auch große Feuer sind aufregend.

Zischup: Wie teilt sich Ihr Aufgabengebiet auf?
Kotterer: Unser Dienst teilt sich in Arbeitsdienst, Ausbildung, Sport und Bereitschaft auf. Beim Arbeitsdienst arbeitet jeder in seinem Sachgebiet, zum Beispiel in der KFZ-Werkstatt, der Atemschutzwerkstatt, der Schreinerei, der Kleiderkammer oder der Schuhmacherei/Sattlerei. Ich bin in der Schuhmacherei und Sattlerei tätig und bin für die Überprüfung und Wartung sämtlicher Seile und Geräte zum Sichern von Personen verantwortlich. Die Ausbildung nimmt bei uns einen großen Platz ein, wir haben fast jeden Tag Ausbildung. Wir machen auch viel Sport im Dienst entweder in einer Sporthalle oder in unserem eigenen Fitnessraum. Nachts und am Wochenende haben wir Bereitschaft auf der Wache.

Zischup: Wie sieht es mit den Verdienstmöglichkeiten aus?
Kotterer: Im Einsatzdienst sind wir Beamte im mittleren Dienst und werden nach der Beamtenbesoldung bezahlt.

Zischup: Haben Sie sich bei einem Einsatz schon ernsthaft verletzt?
Kotterer: Verletzungen gibt es hin und wieder, aber zum Glück hab ich mich im Einsatz noch nie ernsthaft verletzt.

Zischup: Wie viele Einsätze haben Sie, wenn Sie nachts arbeiten?
Kotterer: Zwischen null und 20 – immer unterschiedlich.

Zischup: Ab welchem Alter und wie lange kann man bei der Berufsfeuerwehr arbeiten?
Kotterer: Wenn man zur Berufsfeuerwehr will muss man einen Schulabschluss und eine Berufsausbildung haben und mindestens 18 Jahre alt sein. Wir gehen mit circa 60 Jahren in den Ruhestand.

Zischup: Was würden Sie über ihren Beruf sagen: Traumjob oder Knochenjob?
Kotterer: Es ist auf jeden Fall ein Traumjob, auch wenn er hart ist.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 14. Dezember 2012: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel