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Zischup-Interview

"Fotograf ist ein weites Berufsfeld"

  • Marie Foth, Klasse 8a, Pestalozzi-Realschule & Freiburg

  • Mo, 10. Juli 2017, 00:00 Uhr
    Schülertexte

Viele Jugendliche haben den Berufswunsch Fotograf. Aber wie ist das überhaupt, ein Fotograf zu sein? Mathias Osti ist Fotograf. Marie Foth, Schülerin der Klasse 8a der Pestalozzi-Realschule in Freiburg hat mit ihm gesprochen.

Berufswunsch Fotograf   | Foto: Benjamin Combs (Unsplash.com)
Berufswunsch Fotograf Foto: Benjamin Combs (Unsplash.com)
Zischup: Warum wurden Sie Fotograf?
Osti: Ich wurde Fotograf, weil ich Bilder, egal ob fotografiert oder gemalt, liebe.
Zischup: Was für eine Ausbildung braucht man als Fotograf?
Osti: Seit 2014 braucht man in Deutschland keine Ausbildung mehr, um die Berufsbezeichnung Fotograf zu verwenden. Der Handwerksberuf Fotografenmeister ist aber nach wie vor geschützt und bedingt eine Fotografenlehre und die Meisterprüfung. Fotograf ein weites Berufsfeld mit ganz unterschiedlichen Richtungen, z. B. Presse-, Hochzeits-, Tier-, Modefotograf, Künstler und unzählige mehr. Durch die technische Entwicklung ist es auch ein Beruf im Umbruch, bei dem bewegte Bilder immer wichtiger werden.
Zischup: Was fotografieren Sie?
Osti: Beruflich fotografiere ich vorwiegend Antiquitäten und Themen aus dem Bereich Wellness und Tourismus.
Zischup: Was fotografieren Sie am liebsten?
Osti: Am liebsten fotografiere ich derzeit Menschen, speziell Portraits von Männern als freies Projekt. Es ist aber aufwendig, geeignete Modelle zu finden.

Zischup: Wer sind Ihre Auftraggeber?
Osti: Meine Auftraggeber sind hauptsächlich Firmen wie zum Beispiel Hotels, Werbeagenturen, Kurbäder und Architekten.
Zischup: Können Sie von diesem Beruf leben?

Osti: Ja, ich kann vom Fotografieren leben, wobei die Grenze vom Beruf zur Berufung oft schwierig ist. Der Preisdruck ist größer geworden durch die Umgehung von Urheberrechten und durch die leichteren Vermarktungsmöglichkeiten, wenn zum Beispiel kleine Agenturen Fotos von Hobbyfotografen für minimale Beträge vermitteln.
Zischup: Wie kamen Sie zu diesem Beruf?
Osti: Mein Vater hatte in seinem Geschäft eine Fotoabteilung, so kam ich schon früh mit der technischen Seite der Fotografie in Berührung.

Zischup: Was haben Sie für eine Ausbildung?
Osti: Meine Ausbildung habe ich an der staatlichen Fachschule für Optik und Fototechnik Berlin gemacht.
Zischup: Sind sie fest angestellt oder sind sie freiberuflich tätig?
Osti: Ich bin freiberuflich tätig.
Zischup: Bearbeiten Sie Ihre Bilder?
Osti: Ja, ich bearbeite meine Bilder, seit ich digital fotografiere, versuche aber den Bearbeitungsaufwand durch eine gute Beleuchtung möglichst gering zu halten.
Zischup: Was für eine Ausrüstung braucht man?
Osti: Die Ausrüstung kann sehr variieren. Die minimalste Ausrüstung war früher eine Lochkamera, das heißt ein Fotoapparat, der noch nicht einmal ein Objektiv braucht. Heute ist es wohl ein Smartphone. Ich persönlich arbeite zurzeit mit drei Digitalkameras, zehn Objektiven, drei Blitzgeneratoren und diversem Zubehör. Der Ausrüstungsaufwand in der professionellen Autofotografie ist so gigantisch, dass Teile der Bilder mittlerweile oft gar nicht mehr fotografiert sind, sondern computergestützt mit 3-D-Programmen generiert werden.

Zischup: Wie lange braucht man für die Bearbeitung der Bilder?
Osti: Das hängt sehr vom Verwendungszweck, dem zu retuschierenden Bild und dem Kundenwunsch ab. In der Pressefotografie ist eine Bearbeitung der Bilder, die Kontrast- und Farbkorrekturen übersteigt, oft sogar unerwünscht. Für die Retusche eines Portraits im Großformat, bei dem die Hautporen zu sehen sind, brauche ich rund eine Stunde.
Zischup: Fotografieren Sie auch schwarz-weiß?
Osti: Da ich mittlerweile nicht mehr analog, sondern digital fotografiere, wandle ich nur noch vereinzelt Farbaufnahmen am Computer in Schwarzweiß um.

Ressort: Schülertexte

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