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Frauen dürfen wieder ins Stadion

Aida Bagheri, Klasse 9b, Wentzinger-Gymnasium

Von Aida Bagheri, Klasse 9b, Wentzinger-Gymnasium (Freiburg)

Fr, 20. Dezember 2019

Schülertexte

In der iranischen Gesellschaft werden Frauen diskriminiert.

Die meisten Menschen, die hören, dass ich in den Iran fliege, sagen Sachen wie zum Beispiel: "Ist da nicht Krieg?", "Da ist es doch voll gefährlich, oder?", "Musst du dort ein Kopftuch tragen?" Oder auch "Musst du eine Burka tragen?" Diese Fragen zeigen das Unwissen vieler Menschen.

Um die oben genannten Fragen zu beantworten: Nein, im Iran ist kein Krieg. Nein es ist nicht überall gefährlich. Wie es in Deutschland auch nicht überall sicher ist. Ja, ich soll ein Kopftuch tragen, weil die Kultur es so verlangt, aber man kann an den meisten Orten auch einfach eine Mütze tragen. Burka tragen nur die Frauen, die tief gläubig sind. Christen, die streng gläubig sind, haben ja auch ihre Regeln, etwa dass sie freitags kein Fleisch essen oder jeden Sonntag zur Messe gehen.

Frauen dürfen jetzt wieder live im Stadion Fußball schauen

Aber was sagt das jetzt über die aktuelle Situation der Frauenrechte? Es ist klar, dass es im Iran nicht so viele Frauenrechte gibt wie in Deutschland, dennoch verbessert sich die Lage, da der Druck der Medien die Politiker beeinflusst. Frauen dürfen jetzt zum Beispiel wieder ins Fußballstadion. Erlaubt wurde das erst, nachdem ein Mädchen Selbstmord begangen hat. Es hatte versucht, in Männerkleidung ins Stadion zu kommen, und wurde von der Polizei festgenommen. Als sie erfuhr, dass ihr sechs Monate Haft drohen, hat sie sich aus Protest angezündet.

In Sachen Frauenrechte gibt es im Iran noch viel zu tun, das Heiratsrecht müsste zum Beispiel abgeändert werden. Frauen dürfen zwar heiraten, wen sie wollen, aber sie können sich nicht so einfach von dem Mann wieder trennen. Wenn die Frau sich trennen will, muss der Mann erst sein Einverständnis dafür geben. Falls dieses vorhanden ist, geht der Besitz an den Mann. Er übernimmt auch das Sorgerecht für die Kinder, wenn welche vorhanden sind. Somit muss die Frau zu ihren Eltern zurück oder sie findet einen neuen Ehemann. Allerdings muss man auch daran denken, dass im Iran Trennungen viel seltener sind als in Deutschland.

Jetzt zu dem Thema, was die allermeisten Menschen hier interessieren dürfte: das Kopftuch. Das Kopftuch wird im Iran zwar verlangt, aber in den meisten Gebieten können Frauen statt Kopftücher auch Mützen oder ähnliches tragen. Es wird jedoch von der Gesellschaft nicht gerne gesehen, da das als "Haram" (das ist Arabisch und heißt "verboten") gilt. Die meisten Mädchen und Frauen zwischen 13 und 25 Jahren tragen ihr Kopftuch sehr weit hinten und locker. Sie machen sich einen hohen Zopf, auf den dann ein dünnes Tuch oder ein Schal gelegt wird. Auch ist es im Iran gerade sehr im Trend, wenn Frauen und Mädchen sich die Haare so lang wachsen lassen, dass man von hinten den ganzen Zopf sieht.

Der Iran verändert sich sehr langsam. Aber viele junge Mädchen fangen an zu studieren und arbeiten sogar. Das traditionelle Familienleben, das es auch in Deutschland gibt, verändert sich langsam weiter. Zusammengefasst können wir also sagen, dass Iran langsam große Fortschritte macht. Irgendwann in der Zukunft werden die Menschen auf unsere Zeit zurückblicken und darüber reden und auch hoffentlich lachen können.

Ressort: Schülertexte

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Fr, 20. Dezember 2019:
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