Drei Monate nach dem Geiseldrama wird im Moskauer Nord-Ost-Theater Premiere gefeiert und dem Patriotismus gehuldigt.
Zyniker sagen, dem Ende der neunziger Jahre zum Musiktheater umfunktionierten Kulturhaus einer Moskauer Kugellagerfabrik hätte nichts Besseres passieren können als das Geiseldrama Ende Oktober. Die Bühnentechnik war Schrott, das Interieur verströmte den morbiden Charme des real vegetierenden Sozialismus, der Damenduft "Rotes Moskau", der den abgewetzten roten Polstersesseln entstieg, machte sogar den Kammerjäger überflüssig.
Jetzt wurde renoviert: Zehn Millionen Rubel, an die 294 000 Euro, kostet die kühle Gediegenheit, mit der die ...