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Fressen Pflanzen etwa Salami?

  • Joshua Weller, Klasse 4 &

  • Fr, 04. Mai 2012
    Zisch-Texte

Viertklässler der Grundschule Stegen-Eschbach forschten im Unterricht mit echten fleischfressenden Pflanzen.

Der junge Pflanzenforscher bei der Arbeit.  | Foto: privat
Der junge Pflanzenforscher bei der Arbeit. Foto: privat

Zisch-Reporter Joshua Weller aus der Grundschule Stegen-Eschbach erforschte die Welt der fleischfressenden Pflanzen. In seinem Bericht erfahrt ihr, wie fleischfressende Pflanzen ihre Beute fangen und wie man ein Exemplar pflegen muss, wenn man sich eines zu Hause hält.

Mehr als 1000 Arten
Fleischfressende Pflanzen werden Karnivoren genannt. Es gibt mehr als 1000 verschiedene Arten. Davon kommen 15 Arten im deutschsprachigen Raum vor. Die Sorte Sonnentau ist auf jedem Kontinent verbreitet. Sogar bei uns auf dem Feldberg. Die bekannten Venusfliegenfallen und die Roten Schlauchpflanzen wachsen hingegen nur in Nordamerika. Die fleischfressenden Pflanzen locken ihre Beute mit Nektar an und fangen sie dann auf verschiedene Weise.

Der Sonnentau
Er fängt die Insekten mit seiner Klebefalle. Durch die Berührung des Insektes gibt der Sonnentau eine Klebeflüssigkeit ab, sodass das Insekt festklebt und nicht mehr wegfliegen kann. Dann rollt der Sonnentau das Insekt mit seinen Tentakeln ein und verdaut es innerhalb mehrerer Wochen.

Die Venusfliegenfalle
Sie fängt ihre Beute mit ihrer berühmten Klappfalle. Sie lockt mit Nektar ihre Opfer an. Wenn diese ihre Fühlhaare innerhalb von 30 Sekunden zweimal berühren, geht die Klappfalle mit Hilfe der Blattspreite zu. Anfangs langsam und später schneller, damit das Insekt nicht erschrickt und flieht. Die Stacheln verhindern, dass das Insekt nicht so leicht flüchten kann.

Die Rote Schlauchpflanze
Sie hat eine Grubenfalle. Wenn das Insekt hineingerät, kommt es nicht mehr heraus, weil es nicht senkrecht hochfliegen kann. Die große Kannenpflanze fängt ihre Beute auch mit der Grubenfalle. Im Internet habe ich einen beeindruckenden Film gesehen, bei dem sogar eine Maus von einer solchen Pflanze gefangen wurde. Ich war sehr verdutzt, dass eine Pflanze ein so großes Stück Fleisch fressen kann.

Auf Forschungsreise
Karnivoren können auch ohne gefangene Insekten leben, weil sie genug Nährstoffe aus dem Boden bekommen. Sie entwickeln sich jedoch mit Beute besser. Unser Klassenlehrer hat für unsere Klasse zum Forschen und Beobachten fünf Karnivoren gekauft. Im Internet und in Büchern haben wir uns schlau gemacht, was die Pflanzen für ihre Pflege brauchen, wie sie aufgebaut sind und wie sie die Insekten fangen. Das war interessant und hat viel Spaß gemacht. Ich würde euch raten, auch auf Forschungsreise zu gehen.

Die Pflege
Fleischfressende Pflanzen kann man sogar zu Hause haben. Die Karnivoren sollten einen Sonnenplatz bekommen, sonst wird die Rote Schlauchpflanze nicht rot und bleibt grün. Wenn man fleischfressende Pflanzen gießen will, darf man dies nicht mit Trinkwasser tun, sondern mit Regenwasser. Das Leitungswasser enthält zuviel Kalk. Wenn man einmal viel gegossen hat, soll man sie zwei Tage nicht gießen. Man sollte sie ausgewogen düngen, sonst stirbt die Pflanze ab.
In der Schule führen wir ein Forschungstagebuch. Darin tragen wir ein, was wir herausgefunden haben. Witzig ist, dass sie sogar Salami fressen. Ich bin gespannt, was wir noch alles herausfinden.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 04. Mai 2012: PDF-Version herunterladen

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