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Fünf Finger sind mehr als vier

  • Hanna Sailer, Klasse 4, , 8197;a &

  • Fr, 04. Mai 2012
    Zisch-Texte

Zisch-Reporter haben sich ein besonders schönes Märchen von Märchenerzähler Gidon Horowitz gemerkt und schrieben es auf.

Wie ist es wohl, einen richtigen Märchenerzähler zu treffen? Viertklässler der Clara-Grunwald-Schule Freiburg können davon berichten. Sie erlebten Gidon Horowitz, der sein Geld mit Märchenzählen verdient und eine Menge Märchen und Geschichten auswendig erzählen kann.

In der Stadtbücherei hat uns der Märchenerzähler Gidon Horowitz viele Märchen erzählt. Nicht solche, die jeder kennt, sondern ausgefallene Märchen. Außer uns waren noch andere Klassen da. Es hat sehr Spaß gemacht ihm zuzuhören. Zwei von seinen Märchen haben wir aufgeschrieben und möchten sie gerne an euch weitergeben. Wenn sie euch gefallen und ihr gerne Geschichten hört, empfehlen wir euch unbedingt, einmal Herrn Horowitz zu besuchen. Viel spaß beim Lesen.

Die Geschichte von
den fünf Fingerlein

Es waren einmal fünf Fingerlein. Der Daumen, das war der Dicke, weil er der dickste war. Der Zeigefinger wurde der Schlecker genannt, weil man mit dem so gut Marmelade schlecken kann. Der Mittelfinger, er hieß der Lange, weil er der längste Finger war. Der Ringfinger, der hieß auch Ringfinger. Und der kleine Finger wurde kleiner Dotz genannt.

Eines Tages wollten vier von ihnen spazieren gehen und fragten den Dicken: "Willst du mitkommen?" "Nein, ich muss noch arbeiten", sagte er. "Okay!", riefen sie. So gingen die vier Fingerlein alleine. Nach ein paar Minuten kamen sie an einen Fluss. Der kleine Dotz fragte den Langen: "Kannst du mal nach einem Ruderboot schauen?" Der Lange antwortete: "Natürlich!" Und der Lange schaute nach einem Ruderboot. Er rief: "Ja, dort ist eins."

Sie liefen zum Ruderboot und ruderten über den Fluss. Da war eine wunderschöne Wiese mit vielen Apfelbäumen. In einem Baum war ein Loch, aus dem Honig lief. Der Schlecker sagte: "Kommt mit und lasst uns schlecken." Sie waren so ins Schlecken vertieft, dass sie gar nicht merkten, dass ein Bär hinter ihnen war. Er knurrte laut: "Wenn ihr von meinem Honig fresst, dann fresse ich euch auf." Die vier erschreckten sich. Der kleine Dotz brachte ängstlich zitternd hervor: "Bevor du uns frisst, müssen wir noch den leckersten und dicksten holen. Denn weißt du, eigentlich sind wir zu fünft."

"Was, der dickste und leckerste von euch ist noch zu Hause?", brummte der Bär. "Ja!", schrie der kleine Dotz ängstlich. "Ja okay, dann holt ihn!", rief der Bär böse. Die vier Fingerlein rannten zurück nach Hause und erzählten dem Dicken alles. Der Dicke sagte: "Ich habe eine Idee." Als die Sonne unterging und die Vögel schlafen gingen, marschierten die fünf Fingerlein zurück zum Apfelbaum. Da schlief der Bär und schnarchte laut. Sie taten sich zusammen, machten eine Faust und schlugen ihm eins auf die Nase. Der Bär aber erschrak so stark, dass er nie wieder gesehen wurde.

Und was lernen wir daraus? Fünf sind mehr als vier und zusammen sind wir stark.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 04. Mai 2012: PDF-Version herunterladen

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