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Preisgeld für Projekt "Zusammen essen"

Für eine Freiburger Idee gibt es 10.000 Euro vom Internetriesen Google

  • Hanna Helder

  • Mo, 29. Februar 2016
    Freiburg

Der Verein "Zusammen leben" erhält für seine Plattform "Zusammen essen" 10 000 Euro aus einem Wettbewerb des Internetriesen.

Der Verein „Zusammen leben&#8220...n der „Google Challenge“.   | Foto: Rita Eggstein
Der Verein „Zusammen leben“ hat vor einigen Tagen für sein Projekt „Zusammen essen“ ein Treffen für Freiburger und Flüchtlinge im Café Ruef veranstaltet. Nun gibt’s Geld von der „Google Challenge“. Foto: Rita Eggstein
Der Freiburger Verein "Zusammen leben" hat mit seiner Internetplattform "Zusammen essen" bei der "Google Impact Challenge" 10 000 Euro gewonnen. Die Initiative setzt sich für die Integration von Flüchtlingen ein: Auf der Webseite http://www.zusammenessen.de können sich Einheimische und Flüchtlinge unkompliziert verabreden, etwa zu einem gemeinsamen Abendessen oder zum Fußballspielen (Reportage auf fudder.de) . Bei dem Wettbewerb der Internetfirma mit einem Gesamtvolumen von 3,85 Millionen Euro waren mehrere Freiburger Projekte ins Rennen gegangen (die BZ berichtete). "Zusammen essen" belegte deutschlandweit Platz 17 von 210 Vorschlägen. Mit dem Preisgeld soll das bereits Erreichte weiter ausgebaut werden.

Jeder, der Lust hat, kann auf der Plattform, die sich in der Vollversion "Zusammen essen, denken, leben" nennt, eine Veranstaltung anbieten, bei der sich dann eine bestimmte Zahl an Gästen anmelden kann. Bisher wurden schon mehr als 100 Angebote vermittelt. Dabei geht es nicht nur um Freizeitaktivitäten. Ibrahim Al Sakani (25) aus Syrien zum Beispiel freut sich, dass er über die Plattform Bekanntschaften machen konnte, über die er zu einem Praktikumsplatz kam. Den braucht er für den Masterstudiengang in Bio-Chemie und Mikrobiologie, mit dem er im Oktober beginnen möchte.

Bei einem Nachbarschaftstreffen des Projekts trafen sich vor wenigen Tagen im Café Ruef an der Kartäuserstraße Gastgeber und Gäste sowie Gründer des Vereins. "Kooperation und Synergie sind unsere zentralen Elemente", erläuterte dort Johanna Dangel (33), eine Mitgründerin des Vereins, den es seit September vergangenen Jahres gibt. Sie und Jan Friedrich Kurth (33) kannten sich schon vor dem Projekt und wollten es den vielen Neuankömmlingen erleichtern, in Kontakt mit anderen zu treten: "Wir initiieren Begegnungen", sagt Johanna Dangel. Die Plattform soll vor allem Menschen, die nicht viel oder nur unregelmäßig Zeit haben, die aber trotzdem gerne Neuankömmlinge kennenlernen würden, eine Möglichkeit bieten.

Das Angebot kommt bei den Geflüchteten gut an und wird rege genutzt, weswegen der Verein immer auf der Suche nach neuen Gastgebern ist. Ziad Al Hames aus Syrien (19) ist zum wiederholten Mal dabei. Er war erst vor etwa zwei Wochen mit einer großen Gruppe im Kinofilm "Mad Max". Auch Fadi Mhawesch aus Syrien (30) hat schon öfter an Veranstaltungen teilgenommen und ist immer noch begeistert. "Es ist wie eine Mitfahrgelegenheit", erklärt Johanna Dangel und meint damit die Chance für die Geflüchteten, neue Leute kennenzulernen, ohne sich unerwünscht vorzukommen. Aber auch die Gastgeber ziehen Positives aus den Treffen. So heißt es zum Beispiel in einem Gästebucheintrag: "Ich glaube, es war nie einfacher, Hemmungen und Berührungsängste zu verlieren und neue Freunde kennenzulernen".

Der Verein organisiert auch andere Aktionen, etwa Willkommensfeste auf dem Kinderabenteuerhof beim Stadtteil Vauban – "Zusammen essen" ist jedoch das größte Projekt. Nach dem Start in Freiburg wird es immer bekannter und hat auch schon in Städten wie Marburg und Leipzig Anklang gefunden.

Das nächste Ziel des Vereins ist es, sich mit Sportvereinen und anderen Institutionen zu verbinden, um regelmäßige und langfristige Veranstaltungen anbieten zu können. Trotzdem soll das Intime und Private, was für Gast und Gastgeber wichtig ist, beibehalten werden. Infos und Kontakt: http://www.zusammenessen.de E-Mail: [email protected].

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 29. Februar 2016: PDF-Version herunterladen

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