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"Geburten sind ein besonderes Erlebnis"

BZ-Extra Redaktion

Von

Fr, 26. November 2021

Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Tierärztin Friderike Einzmann-Vera über die Liebe zu ihrem Beruf und darüber, warum er nicht für jeden passt.

Friderike Einzmann-Vera  | Foto: Privat
Friderike Einzmann-Vera Foto: Privat

Das Leben ist lustiger, wenn eine Katze auf deinem Pulli schläft, ein Hund dir morgens das Gesicht wäscht oder du nach der Schule auf dem Pferd chillen kannst. Zisch-Reporter Jonathan Sczepanski aus der Klasse 4b der Hebelschule Nollingen in Rheinfelden interessiert sich für Tiere und hat Tierärztin Friderike Einzmann-Vera interviewt.

Zisch: Warum sind Sie Tierärztin geworden?
Einzmann-Vera: Schon als Kleinkind äußerte ich den Wunsch, Tierärztin zu werden. Ich bin mit Tieren aufgewachsen und hatte schon immer einen Bezug zu Tieren. Mein Traum war es immer, Pferdetierärztin zu werden, weil Pferde stets meine Lieblinge waren. Der Beruf stand für mich fest, daran war nicht zu rütteln.
Zisch: Was macht Ihnen an dem Beruf besonders Spaß?
Einzmann-Vera: Die schönen Momente zu erleben, wenn man Tieren helfen kann. Speziell zu sehen, wie ein Tier wieder gesund wird. Denn es ist nicht einfach, eine Diagnose zu stellen, da Tiere sich nicht äußern können. Danach zu erleben, dass es der richtige Weg war, macht sehr viel Spaß.
Zisch: Was war ein besonders schöner und ein trauriger Moment in Ihrem Beruf?
Einzmann-Vera: Geburten sind ein besonderes Erlebnis, ich durfte kürzlich Zwillingskälbchen auf die Welt helfen und die Geburt eines Fohlens unterstützen. Es ist ein ergreifender Moment, wenn das Fohlen dann aufsteht und bei der Stute trinkt. Natürlich gibt es auch traurige Momente, wenn ich versuche, Tiere wiederzubeleben, oder entscheiden muss, wenn Tiere sterben sollen, letztendlich gehört es aber dazu.
Zisch: Wie sieht der typische Tag einer Tierärztin aus?
Einzmann-Vera: Da ich hauptsächlich Großtiere betreue, beginnt mein Alltag, indem ich morgens in die Kleintierpraxis fahre. Dort bekomme ich gesagt, an welchen Orten ich gebraucht werde. Ich schreibe mir die Route auf und fahre zu den Tieren. Zuvor belade ich mein Auto mit Material und Medikamenten. Natürlich kann die Route jederzeit durch Notfälle unterbrochen werden, dann muss ich Prioritäten setzen.
Zisch: Würden Sie den Tierarzt-Beruf jungen Menschen empfehlen?
Einzmann-Vera: Ja, wenn es ihre Leidenschaft ist auf jeden Fall. Aber Tiere nur zu lieben, reicht nicht aus. Der Beruf ist mit viel Stress, körperlicher und seelischer Belastung verbunden. Es ist ein Beruf, den man lieben muss, sonst wird er zur Belastung.

Ressort: Zisch-Texte

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Fr, 26. November 2021:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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