Die Geschichte der Gentherapie ist voller Höhenflüge und Rückschläge. Doch nun scheint ein Wendepunkt erreicht.
2015 ist Hassan sieben Jahre alt und dem Tode nahe. Er leidet der seltenen Schmetterlingskrankheit: Ein Genfehler macht seine Haut so empfindlich wie die Flügel der Insekten. Als er in die Bochumer Kinderklinik eingeliefert wird, sind 60 Prozent seiner Hautoberfläche bereits zerstört. Die Ärzte wagen eine Gentherapie als Heilversuch. Sie isolieren Stammzellen aus Hassans Haut, schleusen eine intakte Genvariante ein und züchten neue, gesunde Haut, die sie dem Jungen in drei Operationen transplantieren. Heute führt Hassan ein weitgehend normales Leben.
Seit dem ersten Gentherapie-Versuch vor fast 30 Jahren hat es immer wieder erstaunliche Erfolge, aber auch Rückschläge und Todesfälle gegeben. In diesem Zeitraum führten Forscher 2597 ...