Die meisten Hausbesitzer sind froh, wenn ihre Wände von Sprühdosen verschont bleiben. Andere bezahlen Profi-Fassadengestalter für ihre Graffiti. Dabei sind nicht alle Motive auf Außenwänden erlaubt.
Simon Horn erhielt seinen bisher ungewöhnlichsten Auftrag aus dem Bordell. "Ich sollte ein Pin-up-Girl malen, das mit einer Wildkatze die Treppe runtergeht", erinnert sich der 37-Jährige, der im Laufe seiner Karriere schon so manches Motiv umgesetzt hat. Die Dame mit Leopard – riesengroß platziert an einer Bonner Hauswand – ist noch heute ein echter Hingucker. "Wenn man mit dem Zug nach Köln fährt, kann man sie gut sehen", sagt Horn. "Ich freue mich jedes Mal." Horn sprüht schon lange Graffiti. Wie die meisten Sprayer hat er sich sein Handwerk selbst beigebracht – im Schutze der Dunkelheit und auf der Hut vor der Polizei.
Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Vor zwölf Jahren, noch während des Politikstudiums, gründete er zusammen mit einem Kollegen die Firma "Highlightz". Heute verdient er als legaler Fassadenkünstler sein Geld, zahlt Steuern und gibt sechs ...