Die Innenminister beraten über die Politik der Abschiebung. Was dieses Wort bedeutet, hat eine Familie aus Seelbach zu spüren bekommen. Damit wollen sich auch viele Einheimische nicht abfinden.
Entsetzen nach der Abschiebung: Viele Seelbacher wollen sich mit dem Behördenbeschluss nicht abfinden Foto: Christoph Breithaupt
Was das Hämmern an der Tür bedeutet, ist ihr sofort klar. So lange schon hat Belkiza Tatari Angst vor diesem Moment. Sie schaut auf die Uhr, es ist halb vier, mitten in der Nacht. "Jetzt ist es soweit", schießt es ihr durch den Kopf, "jetzt werden wir abgeschoben." Sie zieht sich in aller Eile etwas über, will nachsehen, ob ihre düstere Vorahnung zutrifft. Ihr Vater war schon vor ihr an der Tür. Draußen stehen sieben Polizisten, einer hält ein Formular in den Händen. Den Ausweisungsbescheid.
Alles muss jetzt ganz schnell gehen, die Eltern von Belkiza und die drei Geschwister haben eine halbe Stunde Zeit, ihre Sachen zu packen. Dann bringt man sie fort von hier, aus dem Ort Seelbach im Schuttertal zum nahe gelegenen Baden-Airpark und setzt sie in eine Chartermaschine, die sie ...
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