Nirgendwo steigt man tiefer in die Menschheitsgeschichte als in Maltas Grotten, Katakomben und geheimnisvolle unterirdischen Tempel / .
Es herrscht Totenstille im Reich der dicken schlafenden Dame. Spärlich flackert Licht in ihrem düsteren Tempel, erhellt nur schemenhaft rätselhafte, an die Decken gemalte Spiralen in der Farbe von getrocknetem Blut. Es riecht nach jahrtausendealtem Moder, dem Atem eines soeben geöffneten Sarkophags.
Als 1903 der Jesuitenpater und Archäologe Manwel Magri zum ersten Mal ins Hypogäum von Hal Saflieni eindrang, stand er auf meterhohen Schichten von vor Urzeiten begrabenen Knochen. Das Licht der Öllampen erhellte eine Welt, die jedem Altertumsforscher die Luft wegnehmen musste.
Mit jeder Stufe steigt man in Maltas Hypogäum mehr als 100 Jahre tiefer in die Menschheitsgeschichte, bis man irgendwann vor dem Allerheiligsten steht. So nennen ...