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Kinderspiel des Jahres 2022

Zauberlehrlinge kämpfen gegen Hexen

  • Sa, 25. Juni 2022, 07:30 Uhr
    Neues für Kinder

In "Zauberberg" entscheidet der Zufall per Kugel, wer gewinnt. Die Spieleerfinder erzählen im Interview, wie sie auf die Idee für das Spiel gekommen sind und warum Teamwork darin so wichtig ist.

Lachende Gewinner: Jens-Peter Schliemann (links) und Bernhard Weber Foto: Simona Bednarek
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Am Montag ist der Preis "Kinderspiel des Jahres 2022" verliehen worden. Gewonnen hat das Kugelspiel "Zauberberg" von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber. Im Interview sprechen die beiden Autoren über ihr Spiel und darüber, warum sie als Team zusammenarbeiten.
Jens-Peter Schliemann (54) ist Mathematiker und hauptberuflich Spieleautor. Bernhard Weber (53) hat sein Geografie-Studium zu seiner ersten Spieleentwicklung angeregt. Beide leben in Bonn.

BZ: Wie sind Sie auf die Idee zu Zauberberg gekommen?
Schliemann: Unsere Ursprungsidee stammt aus dem Jahr 2003. Da haben wir Kinder gesehen, die an einer Kugelbahn wie gebannt einer Kugel hinterherschauten. Da haben wir uns gedacht: "Das ist toll!" – und wollten gerne eine Kugelbahn in einem Brettspiel verwirklichen.

BZ: Was ist für Sie das Besondere an dem Spiel?
Schliemann: Gespielt wird im Team: Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Zauberlehrlingen und versuchen, gemeinsam besser zu sein als die Hexen.

BZ: Was müssen die Spielerinnen und Spieler tun, um zu gewinnen?
Weber: Sie müssen sich gut absprechen und Glück haben. Wer dran ist, zieht eine farbige Kugel aus einem Säckchen und entscheidet, in welche der sechs Öffnungen im oberen Bereich des schräg aufgestellten Spielplans er oder sie die Kugel den Berg hinunterrollen lassen möchte. Figuren, auf die die Kugel treffen, dürfen auf der Wegstrecke versetzt werden. Schlau ist es, gemeinsam zu überlegen, welche Öffnung gerade die Beste wäre, damit es die Zauberlehrlinge noch vor den Hexen ins Ziel schaffen.

BZ: Für wen ist das Spiel geeignet?
Schliemann: Obwohl es für Kinder gedacht ist, hat das Spiel auch für Erwachsene seinen Reiz. Selbst die 80-jährige Oma kann die Kugeln mit runterkullern lassen.

BZ: Und wer ist besser: das Kind oder die Oma?
Weber: Das ist ja das Schöne: Niemand ist besser oder schlechter. Der Zufall entscheidet.
Schliemann: Genau. Auf dem Spielplan zeigt sich ja der einfachste Zufall, den es gibt. Eine Kugel rollt, kommt an eine Verzweigung und kann entweder nach rechts oder nach links. Zauberberg macht sozusagen den Zufall sichtbar.
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BZ: Sie arbeiten seit rund 20 Jahren als Spielautoren-Team zusammen. Warum?
Schliemann: Als Duo kann man Dinge gemeinsam ausprobieren. Außerdem hilft der Blick eines Anderen, wenn man mal nicht weiterkommt.

BZ: Wie viel Zeit haben Sie in die Entwicklung des Spiels gesteckt?
Weber: Viele Jahre! 2005 haben wir erste Versuche mit Wachs-Prototypen gemacht.
Schliemann: Eine genaue Zeitangabe können wir natürlich nicht machen. Aber der Preis "Kinderspiel des Jahres 2022" ist eine wunderbare Anerkennung und Wertschätzung unserer langen Arbeit.
Zauberberg, erschienen bei Amigo. 1 bis 4 Spieler, ca. 15 Minuten, ca. 35 Euro, ab 5 Jahren

Ressort: Neues für Kinder

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