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Gesundheit

Deutsche werden dicker – aber rauchen weniger

  • dpa

  • Do, 06. November 2014, 00:00 Uhr
    Panorama

Nur noch knapp jeder Vierte Deutsche raucht. Aber mehr als jeder Zweite ist zu schwer. Was macht Menschen dick? Und wer ist vom Übergewicht häufiger betroffen – Männer oder Frauen?

Vor allem das Bauchfett ist ungesund, ...s, Fettstoffwechsel und Bluthochdruck.  | Foto: dpa
Vor allem das Bauchfett ist ungesund, sagen Ärzte. Es fördere die Entstehung von Krankheiten wie Diabetes, Fettstoffwechsel und Bluthochdruck. Foto: dpa
Immer mehr Menschen in Deutschland sind zu dick. Mehr als jeder zweite Erwachsene (52 Prozent) hatte 2013 Übergewicht. Damit ist der Anteil der Dicken seit Beginn der Erhebung 1999 um vier Prozentpunkte gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Männer sind von Übergewicht häufiger betroffen als Frauen: 62 Prozent von ihnen sind zu schwer, von den Frauen bringen nur 43 Prozent zu viel auf die Waage. Der Anteil übergewichtiger Männer ist im Vergleichszeitraum auch stärker gestiegen (sechs Prozentpunkte) als der der Frauen (drei Prozentpunkte). Allerdings: Übergewicht wird von den Statistikern nach dem Body-Mass-Index (BMI) bestimmt, der von einigen Medizinern kritisiert wird.

Die Durchschnitts-Baden-Württemberger sind etwas leichter und kleiner als ihre Bundes-Pendants: 1,71 Meter groß und 75,1 Klio schwer. Deutschlandweit lagen die Werte im vergangenen Jahr bei 1,72 Metern und 76,3 Kilogramm.

Doch was macht Menschen eigentlich dick? Das Croissant auf dem Weg zur Arbeit? Das belegte Brötchen vor dem Mittagessen? Oder das Stück Kuchen zum Nachmittagskaffee? Im Laufe eines Tages lauern viele Kalorienfallen. "Unterm Strich zählt die Kalorienbilanz am Tag", sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Dafür sei volumenreiche, energieärmere Ernährung zu empfehlen. Also viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sowie Wasser und ungezuckerte Tees.

"Ohne die körperliche Aktivität funktioniert es meistens aber nicht." Idealerweise sollte sich jeder laut WHO etwa 60 Minuten pro Tag bewegen. Dazu zählen auch Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen. Ideal seien 10 000 Schritte pro Tag, was ungefähr fünf Kilometern entspricht.

Beim Rauchen verhalten sich die Deutschen derweil gesundheitsbewusster: Immer weniger greifen zur Zigarette, vor allem junge Menschen. Nur noch knapp jeder Vierte bezeichnet sich als Raucher. Das sind gut drei Prozentpunkte weniger als 1999. Und nur noch zwölf Prozent der Raucher rauchen mehr als 20 Zigaretten am Tag – ein Drittel weniger als 1999. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Nichtraucher hat nach eigenen Angaben noch nie gequalmt, fast jeder Fünfte (19 Prozent) hat aufgehört.

Wie beim Übergewicht schneiden die Männer auch beim Rauchen schlechter ab: 29 Prozent rauchen, bei den Frauen sind es nur 20 Prozent. Dafür haben mehr Männer das Rauchen aufgegeben: Der Anteil der Raucher ging bei den Männern um sechs Prozentpunkte, bei den Frauen nur um zwei Prozentpunkte zurück.

Die Crux: Ehemalige Raucher sind deutlich häufiger übergewichtig als Raucher. So hatten laut Statistischem Bundesamt 2013 fast drei Viertel der männlichen Ex-Raucher einen BMI von mehr als 25, bei den Rauchern waren es 57 Prozent. Und 47 Prozent der Ex-Raucherinnen waren zu dick, aber nur 37 Prozent der Raucherinnen. "Der leichte Anstieg des Körpergewichts steht aber in keinem Vergleich zu dem Risiko weiter zu rauchen", mahnt Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum. "Rauchen sollte nicht zur Gewichtsregulierung eingesetzt werden."

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 06. November 2014: PDF-Version herunterladen

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