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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2016 I

In den Zeiten vertan

  • Vincent Baptist Brunner, Klasse 4a, Julius-Leber-Schule & Breisach

  • Mi, 16. März 2016, 16:24 Uhr
    Schreibwettbewerb

Von Vincent Baptist Brunner, Klasse 4a, Julius-Leber-Schule, Breisach

Neulich, als B. Zetti morgens aus dem Haus trat, traute er seinen Augen nicht: Im Vorgarten stand ein äußerst seltsames Gefährt, eine Art Rennwagen mit Flügeln! Neugierig öffnete B. Zetti eine Tür – und erschrak sogleich mächtig. Denn eine laute Computerstimme sagte zu ihm: "Willkommen! Ich bin Superblitz, die schnellste Zeitmaschine aller Zeiten."

Als er sich von seinem Schrecken erholt hatte, stieg B. Zetti vorsichtig in die Maschine. "So ein Blödsinn", dachte er sich und stieß aus Versehen an ein paar Knöpfe. Plötzlich ertönte ein leises Summen, die Türen schlossen sich automatisch, und ein Ruck ging durch das Gefährt. B. Zetti wurde hin- und hergeschaukelt. Dann war alles wieder still.

Irritiert öffnete er die Tür. Anscheinend war alles wie zuvor: Dort stand sein Haus, da war sein Garten, und sogar die angebliche Zeitmaschine stand noch am selben Ort. "Da will sich jemand einen Spaß mit mir erlauben", stellte er fest und ging kopfschüttelnd zur Arbeit ins Presshaus.

Doch dort erwartete ihn eine Überraschung. "Wo ist denn unsere Druckmaschine?", fragte er einen Arbeiter. "Die wurde doch schon vor 20 Jahren rausgeschmissen. Und sowieso drucken wir gar nicht mehr mit Papier", antwortete dieser mit einer komisch blechernen Stimme. Unter den Arbeitsklamotten steckte ein Roboter! Langsam ging B. Zetti ein Licht auf. "Welches Jahr haben wir eigentlich?", fragte er den Roboter. "3016." Jetzt bestätigte sich seine Vermutung. Er war mit der Zeitmaschine in die Zukunft gereist!

"Eine Frage habe ich aber noch", sagte er angespannt: "Wenn ihr nicht mehr auf Papier druckt, auf was druckt ihr dann?" Da lachte der Roboter und antwortete: "Wer hat denn etwas von Drucken gesagt? Wir stellen die Seiten im Computer fertig und schicken sie per E-Mail an die Kunden. Deren Rechner sind direkt an Projektoren angeschlossen, die die Zeitung an eine Wand projizieren." B. Zetti bedankte sich für die Auskunft und verließ die frühere Druckerei der BZ.

Auf dem Heimweg fiel ihm einiges auf, was er noch nie gesehen hatte: Überall flogen Autos herum, und die ganze Stadt lag unter einer riesigen Glaskuppel. Er hätte sie zu gerne besichtigt, aber da fiel ihm ein, dass er gar nicht wusste, wie er die Zeitmaschine dazu bringen konnte, ihn zurück in die Gegenwart zu befördern.

Aber es kam noch schlimmer: B. Zetti war gerade in seinem zukünftigen Garten angekommen, als ein fliegendes Motorrad an die wundersame Maschine knallte. Der fliegenden BMW machte der Zusammenstoß nichts, aber seine einzige Rückfahrgelegenheit hatte eine dicke Beule. B. Zetti überlegte verzweifelt: "Wie soll ich die Zeitmaschine bloß reparieren und dann auch noch steuern?" In diesem Augenblick meldete sich die Maschine zu Wort: "Ich bin gar nicht kaputt, und steuern brauchst du auch nicht. Wohin du willst, kannst nur du wissen, aber zurückzufinden ist für mich nicht schwer." "Also dann zurück in die Gegenwart", jubelte B. Zetti.

Ressort: Schreibwettbewerb

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