Teile der CDU und die AfD sind für eine Obergrenze beim Wolf. Bei dem Streit geht es auch um verletzten Stolz und um Bauern, die sich alleingelassen fühlen. Ein Besuch in Brandenburg zeigt die Konfliktlinien.
André Pfeiffer bleibt plötzlich stehen, tippt mit seinem braunen Trekkingschuh gegen eine kleine Pflanze auf dem Waldboden; ein graues Büschel hängt daran. "Fell", sagt Pfeiffer ruhig und bestimmt. "Von einem Wolf, ganz sicher." Etwa 20 Menschen scharen sich um ihn. Fotoapparate hängen um ihre Hälse, Ferngläser. Ein paar Rentnerinnen sind dabei, eine Verwaltungsangestellte mit Sohn, drei Studenten, angereist aus Berlin. Der BUND hat zu einer Wolfsexkursion in die Slamener Heide, südliches Brandenburg, geladen. Pfeiffer, 52, ehrenamtlicher Wolfsbeauftragter aus Spremberg, ein sportlicher Mann mit gesunder Gesichtsfarbe, ist ihr Guide.
Sieben Stunden führt er die Gruppe durch den Forst. Referiert im Plauderton über das Jagdverhalten der Wölfe, ihre Nahrungssuche, über Parallelen zum Hund, und immer wieder über ihre Bedeutung für das Ökosystem ...