Muslimische Häftlinge bekommen in Deutschland nicht den gleichen religiösen Beistand wie Christen – trotz der Gefahr, von Salafisten umworben zu werden. Wie arbeitet ein Gefängnis-Imam?
Als Mustafa Cimsit das erste Mal den einst meist gefürchteten Terroristen Deutschlands in seiner Zelle in der Haftanstalt Frankfurt-Preungesheim aufsucht, umarmt er ihn zur Begrüßung: "Salam alaikum." "Wa alaikum assalaam", erwidert dieser den Friedensgruß, wie er unter Muslimen üblich ist. Emrah Erdogan ist überrascht, eine ganze Stunde mit einem Glaubensbruder verbringen zu dürfen. Der radikale Dschihadist aus Wuppertal, der sich in den Bergen Pakistans einer Terrororganisation angeschlossen hatte, muss voraussichtlich acht Jahre hinter Gitter verbringen, weil er in Kenia ein Einkaufszentrum in die Luft gejagt ...