Oslo steht für die Moderne, die Hansestadt Bergen für das Mittelalter – dazwischen verkehrt eine Bahn. Wir waren mit der Bergenbahn über 500 Kilometer unterwegs.
Es ist wie aus der Zeit gefallen. Wir sind eben die Karl-Johans-Gate heraufgeschlendert, die Haupteinkaufsstraße von Oslo, vorbei am Storting, dem norwegischen Parlament, das so bescheiden und unscheinbar daherkommt, wie so vieles in der Stadt. Eine Stadt, die so jung ist, so frisch und lebendig. Und dann dieser Anachronismus: Wir stehen vor dem Königspalast, Wachmänner ziehen auf, sie schreiten zur Ablösung, sie bewegen sich so zackig wie Figuren in einem Daumenkino. Irgendwie aus einer anderen Zeit eben. "Ich bin völlig fasziniert: Männer, die einfach tun, was man ihnen sagt", stellt Meike fest, 20, Studentin und dem Militarismus allgemein abgeneigt.
Oslo lebt mit solchen Ungleichzeitigkeiten, sie ...