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"In Schneekanonen investiert"

  • Fr, 16. Dezember 2016
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit Hermann Köpfer über den Skilift Hofeck in Zeiten des Klimawandels.

Der Skilift Hofeck im Schwarzwald  | Foto: privat
Der Skilift Hofeck im Schwarzwald Foto: privat

Hermann Köpfer ist Teilhaber des Skilifts Hofeck. Sein Sohn Johannes Köpfer, Schüler der Klasse 8b der Fürstabt-Gerbert-Schule in St. Blasien, wollte von ihm wissen, wie man zu einem eigenen Lift kommt und wie die Geschäfte laufen.

Zischup: Wie kam es dazu, den Skiliftbetrieb in Bernau, Ortsteil Hof, zu übernehmen?
Köpfer: Oh je, das ist nicht einfach zu erklären. 1970 gründete der Bauunternehmer Wollersheim aus Freiburg den Liftbetrieb mit Gastronomie. 1993 entschied sich Herr Wollersheim aus wirtschaftlichen Gründen, den Betrieb stillzulegen oder zu verpachten. Lothar Meier und ich waren damals leidenschaftliche Skifahrer und aktive Skizunftmitglieder. Das ist unser Haushang und der Lift hat eine homologierte FIS-Strecke (Anm. der Red.: vom Internationalen Skiverband ausgewiesen), die es nicht oft im Schwarzwald gibt. So etwas darf man nicht aufgeben. An einem Stammtischabend auf der Krunkelbachhütte haben wir uns dann spontan entschlossen, den Lift auf Zeit zu übernehmen und da sich von uns keiner traute, es ihnen zu sagen, haben es unsere Frauen einen Tag später in der Zeitung erfahren. Danach musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Zischup: Und wie ist das Verhältnis mit der Gemeinde Bernau beziehungsweise die Konkurrenz zu den Gemeindeliften?
Köpfer: Ich denke, die Gemeinde ist dankbar, dass wir den Betrieb aufrechterhalten. Unser Liftbetrieb kann bei den ungewissen Schneeverhältnissen der vergangenen Jahre wirtschaftlich nur mit dem persönlichen Einsatz von unseren Familien und Freunden aufrechterhalten werden.
Zischup: Wie viele Lifte gibt es in Hof?
Köpfer: Wir haben einen Anfängerlift von rund 300 Metern Länge und den Hauptlift mit 700 Meter Länge. Der Höhenunterschied beträgt 175 Meter. Aber wir träumen von einem Sessellift.
Zischup: Spürt man den Klimawandel?
Köpfer: Das lässt sich nicht so einfach beantworten. In den letzten 22 Jahren hatten wir auch sehr gute Jahre mit Schneeverhältnissen bis zwei Metern von Anfang Dezember bis März gehabt. Leider kommt es meistens über die Silvestertage zum Wettereinbruch. Regen und Föhn bringen dann den Schnee zum Schmelzen. Mitte Januar kommt dann meistens der Winter zurück. Ende März stellen wir den Skiliftbetrieb ein.
Zischup: Was kann man gegen Schneemangel unternehmen?
Köpfer: Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel in unseren Fuhrpark und die Schneekanonen investiert. Ohne Beschneiungsanlage geht es leider nicht mehr. Unser Betrieb hat noch einen Gastraum mit Außenbewirtung. Unser persönlicher Kontakt zu unseren Gästen ist uns wichtig. Weitere Angebote sind der Gästetransfer mit der Pistenwalze zur Krunkelbachhütte und die Bewirtung im Iglu an der Bergstation.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 16. Dezember 2016: PDF-Version herunterladen

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