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"Jeder Clown hat ’ne rote Nase"

  • Fr, 19. Dezember 2008
    Zisch-Texte

Zisch-Interview mit Gogol und Mäx, den beiden Musikclowns

Grundschule Grunern-Wettelbrunn, Klass..., hinten: Musikakrobaten Gogol und Mäx  | Foto: Privat
Grundschule Grunern-Wettelbrunn, Klasse 4, Interview mit Gogol & Mäxvon links vordere Reihe: Sascha Pfefferle, Robin Gutmann, Pauline Gnann, Isabella Riesterer, Marie-Luise Mert, hinten: Musikakrobaten Gogol und Mäx Foto: Privat

Die Viertklässler der Grundschule Grunern-Wettelbrunn hatten prominente Gäste in der Schule: die Musikclowns Gogol und Mäx. Natürlich haben die Zisch-Kinder die beiden interviewt.

Zisch: Was seid ihr von Beruf?

Gogol & Mäx: Wir sind Clowns, Musikclowns, genauer gesagt Musikakrobaten.

Zisch: Wo übt ihr?

Gogol: Wir haben einen Proberaum in Staufen. Dort üben und arbeiten wir fast jeden Tag, wenn wir keinen Auftritt haben.

Zisch: Wie lange übt ihr am Tag?

Mäx: Wir üben ungefähr drei Stunden pro Tag.

Gogol: Außerdem übt dann jeder von uns nochmals am Nachmittag oder am Abend auf den Musikinstrumenten.

Zisch: Wie viele Instrumente spielt ihr?

Gogol & Mäx: Wir spielen ungefähr 20 verschiedene Instrumente, zum Beispiel Klarinette, Mundharmonika, Klavier, eine große Trommel, eine große und eine kleine Tuba, zwei Geigen und die Okarina. Die Okarina ist ein kleines, flötenartiges Musikinstrument mit Mundstück. Außerdem spielen wir Horn. Wir haben zwei Saxophone. Wir spielen Trompete, Gitarre und Alphorn. Mit verschiedenen Schüsseln spielen wir das Schüsselxylophon.

Zisch: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Clown zu werden?

Mäx: Als ich ein kleiner Junge war, bin ich mit meinem Vater sehr oft in den Zirkus gegangen. Da gab es ganz tolle Clowns und mein Vater hat sich jedes Mal geschüttelt vor Lachen. Da habe ich mir gedacht: Wenn der Papa so lachen muss über einen Clown, dann muss das etwas ganz Tolles sein, und so bin ich nicht Feuerwehrmann, Lehrer oder Hubschrauberpilot geworden, sondern Clown!

Zisch: Wie denkt ihr euch Kunststücke aus?

Gogol: Manchmal fällt uns gleich etwas ein, manchmal vergehen aber auch Tage, bis wir eine Idee haben. Es kann auch sein, dass bei einem Auftritt etwas Lustiges passiert oder dass uns gerade während eines Auftrittes etwas einfällt. Das ist ganz unterschiedlich.

Zisch: Wie kam es zu eurem Namen?

Mäx: Zu meinem Namen muss ich da ja nicht viel sagen. Ich heiße Max. Ich hatte zuerst einen anderen Partner. Der hatte dann keine Lust mehr in diesem Beruf zu arbeiten. Als ich meinen neuen Partner traf, brauchten wir einen Namen. Der kam so zu Stande: Es gab einen russischen Schriftsteller mit dem Namen Gogol. Dieser hat einmal eine lustige Geschichte geschrieben: Ein Mann verliert seine Nase. Er geht in die Stadt und sucht sie. Dort sieht er auch tatsächlich seine Nase herumlaufen. Und weil ein Clown immer eine Nase hat, dachten wir, dass Gogol doch ein lustiger Name für einen Clown ist. Außerdem macht es auch Sinn, denn ein Clown ohne Nase war – ganz besonders früher – gar nichts. Denkt an den Zirkus: Jeder Clown hat eine rote Nase.

Zisch: Wie lange seid ihr Clowns?

Gogol: Ich bin seit ungefähr zwölf Jahren Clown.

Mäx: Ich arbeite schon seit ungefähr 30 Jahren in diesem Beruf.

Zisch: In welchen Ländern hattet ihr schon Auftritte?

Gogol & Mäx: Wir hatten Auftritte in Deutschland und in vielen europäischen Ländern, zum Beispiel in Frankreich, in Spanien, in der Schweiz, in Polen, in Slowenien und in Kroatien. Wir hatten aber auch schon Auftritte in Thailand und in den USA.

Zisch: Wie viele Auftritte hattet ihr bisher?

Gogol & Mäx: Wir hatten insgesamt ungefähr 2000 Auftritte. Man muss bedenken: Wir spielen manchmal auch zweimal am Tag.

Zisch: Was macht ihr für Kunststücke?

Gogol: Wir balancieren, wir jonglieren mit Kuhglocken, Mäx fällt "aus Versehen" rückwärts in eine enge Tonne und vieles mehr.

Zisch: Seid ihr aufgeregt vor euren Auftritten?

Mäx: Ja, wir sind sogar ganz schrecklich aufgeregt. Aber wenn wir auf der Bühne sind, dann ist die Aufregung plötzlich weg. Trotzdem gehört sie einfach dazu. Das ist sehr wichtig.

Zisch: Von wem bekommt ihr das ganze Geld?

Gogol: Wir bekommen es entweder von der Stadt oder wir bekommen manchmal die Eintrittsgelder. Wenn viele Leute kommen, gibt es dann natürlich auch mehr Geld.

Ressort: Zisch-Texte

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