Hohe Mauern, Stacheldraht, Wachmänner: Es gibt zweifellos romantischere Orte zum Heiraten als die JVA Freiburg. Beziehungen zu Häftlingen sind speziell, können aber gelingen.
Triste kahle Wände, auf dem Boden stehen ein einfacher Holztisch und vier Stühle. Der Blick aus dem Fenster: hohe Mauern, bröckelnder Putz, an der Spitze mit undurchdringlichem Stacheldraht bewehrt. Es gibt zweifellos romantischere Orte zum Heiraten. Aber es kommt vor, genau hier in diesem Raum, in den von außen nur gelangt, wer vorher an der Pforte seinen Personalausweis abgegeben, seine Sachen in einem Spind verschlossen und mehrere Türen passiert hat, die von Wachhabenden per Fernbedienung geöffnet werden.
Die strahlende Braut schön raus geputzt und ganz in Weiß, der Bräutigam auch mal zögerlich. "Ich muss mir noch überlegen, ob ich gleich ja sage", vertraut er der Sozialarbeiterin an. Brigitte Kanisch hat viel erlebt in ihren ...