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Keine schöne Zeit im Lockdown

  • Pia Schätzle, Klasse R8c, Schulzentrum Oberes Elztal (Elzach)

  • Fr, 29. April 2022
    Schülertexte

Kein Schullandheim, keine Fasnacht, kaum Kontakte: Zischup-Reporterin Pia Schätzle berichtet über die Zeit des Homeschoolings.

Junge im Homeschooling  | Foto:  via www.imago-images.de
Junge im Homeschooling Foto:  via www.imago-images.de

Corona hat allen den letzten Nerv geraubt, doch wie ist es für uns Jugendliche in den letzten zwei Jahren gewesen? Vor dem 16. März 2020 war das Coronavirus noch ganz weit weg, in China. Doch plötzlich war der erste Corona-Lockdown beschlossen, und alles hat sich plötzlich geändert. Die Schulen wurden geschlossen und wir waren sieben Wochen im Homeschooling. Jeden Tag saß man vor seinem iPad oder Computer, hatte Online-Unterricht und bekam Aufgaben über Moodle.

Ich fand die Lockdowns schrecklich, weil man über Wochen zu Hause saß und sich, wenn überhaupt, nur begrenzt mit seinen Freunden treffen durfte. Als der eine Lockdown vorbei war, fing gefühlt schon der nächste an. Ich habe das Glück, auf einem großen Hof zu leben, mit viel Platz, doch selbst so war das keine schöne Zeit.

In der sechsten Klasse fiel schon das Schullandheim aus, mittlerweile bin ich in der achten Klasse und die Klassenfahrt nach London musste ebenfalls storniert werden. Abschlussklassen konnten keine Abschlussfahrt machen und Schulprojekte konnten nicht oder nur abgespeckt stattfinden. In meinem Jahrgang haben sich lange keine Kontakte untereinander gefunden, weil wir noch nie die Chance hatten, zusammen etwas zu unternehmen. Die Hobbys in der Freizeit wurden für eine Zeitlang gestrichen und Veranstaltungen oder Dorffeste konnten nicht stattfinden, so dass man keinerlei neue Menschen kennenlernen konnte.

Seit Pandemiebeginn haben psychische Störungen bei Jugendlichen und Kindern deutlich zugenommen. Das wundert mich, ehrlich gesagt, nicht, wenn man teilweise "die beste Zeit seines Lebens" durch Corona verpasst. Beispielsweise wurde die Fasnacht letztes Jahr abgesagt und konnte dieses Jahr auch nur teilweise stattfinden. Abschluss-Partys und Reisen konnte man vergessen.

Als dann das Impfen möglich war, wusste man anfangs nicht genau, ob man sich gleich impfen lassen sollte oder nicht, da man viele verschiedene Meinungen über das Impfen von Kindern und Jugendlichen hörte. Nach ein paar Wochen wurde es dann kompliziert mit den ganzen Regelungen, so dass man fast nirgends mehr hinkonnte ohne Impfung. Shoppen, Essen gehen und andere Aktivitäten konnte man als Schülerin oder Schüler nur noch mit Test oder Impfung machen. Ich persönlich habe mich weniger wegen des Schutzes impfen lassen, sondern um wieder ein einigermaßen normales Leben führen zu können.

Ob das jetzt der Fall ist, ist die andere Frage. Ich hoffe, dass wir bald alle wieder so wie früher leben können, ohne auf verschiedene Regeln und Einschränkungen achten zu müssen. Hoffentlich wird in Zukunft alles wieder gut.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. April 2022: PDF-Version herunterladen

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