BZ-SERIE ZU EM-SPIELSTÄTTEN (TEIL 6): Statt sich für die sportliche Gegenwart zu begeistern, sorgt sich Breslau um Polens fußballerische Zukunft.
Von südländischer Lebendigkeit ist an diesem sonnigen Maimorgen in Breslau wenig zu spüren. Selbst der berühmte Rynek, der Markt im Herzen der Altstadt, verströmt bei diesem Kaiserwetter Lustlosigkeit. Dabei gilt die Stadt auf den zwölf Oder-Inseln mit ihren 112 Brücken als Venedig Polens. Einzig Slavek und Slavko führen vor dem Rathaus einen kurzen Tanz auf. Vergeblich. Ihre EM-Begeisterung der polnisch-ukrainischen Maskottchen wirkt nicht ansteckend, kaum jemand nimmt Notiz von dem Paar. Dabei geben die jungen Leute, die in den überlebensgroßen Puppen mit den Punkfrisuren stecken, alles, um Werbung für das nahende Fußballfest zu machen. Aber ...