Kino als kollektives Live-Erlebnis
RÜCKBLICK (I): Träume und Alpträume, Wiederholungstäter und die dritte Dimension – Qualitäten und Quantitäten des Filmjahres 2009.
Krise? Welche Krise? Für die deutsche Kinowirtschaft war das Jahr 2009 ein erfolgreiches. Die Bilanz der Filmförderanstalt kommt wie immer erst im Februar, aber die Tendenz ist klar: Das Kino lebt, so gut wie seit Jahren nicht mehr. Das Branchenblatt filmecho/filmwoche meldet bis Mitte Dezember einen Publikumsanstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum: 126 Millionen Besucher kamen in die deutschen Lichtspielhäuser. Wir lassen Revue passieren, was sie zu sehen bekamen, und eröffnen damit eine Reihe mit Rückblicken auf das Kulturjahr 2009.
KASSE"Mach dir ein paar schöne Stunden, geh ins Kino": Der Werbespruch der fünfziger und beginnenden sechziger Jahre scheint wie gemacht für Deutschland in der Wirtschaftskrise. Ein bisschen Event zum erschwinglichen Preis in Zeiten, in denen man für kulturelle Experimente nicht den Kopf hat – und den Geldbeutel erst recht nicht. Für einen Kinoabend schon: rund 840 Millionen Euro gaben nach Verleihangaben die Deutschen 2009 bislang dafür aus: Kinobetreiber dürfen sich über ein Plus von 22 Prozent in der Kasse freuen.
Freilich haben viele von ...