Account/Login

Kirche im Wohnzimmer

  • Sa, 31. März 2012
    Panorama

Im kommunistischen Kuba ist der Bau neuer Gotteshäuser verboten, doch die Gläubigen wissen sich in ihrer Not zu helfen.

Die Schutzpatronin von Kuba  | Foto: dpa
Die Schutzpatronin von Kuba Foto: dpa
Der Nachbar hat sich entspannt. Wenn Martha Herra und ihr Mann Rinaldo, wie jeden Freitag, das Sideboard ins Treppenhaus räumen, eine geblümte Häkeldecke über den Fernseher werfen und das Kruzifix zwischen den beiden Fenstern aufhängen, bleibt es im zweiten Stock, eine Etage unter ihnen, ruhig. In den ersten Jahren, als das Ehepaar beschloss, seine Wohnung der katholischen Kirche als provisorisches Gotteshaus zur Verfügung zu stellen, hat der Nachbar noch erbost mit dem Besenstil gegen die Decke gepoltert und das Radio auf höchste Lautstärke gedreht. Nicht etwa, um den Gesang zu übertönen, sondern um die stillen Momente dazwischen, die Predigt oder das Gebet zu stören. Für den Nachbarn, ein überzeugter Kommunist und dekoriertes Mitglied der Castro-Partei, war der Gottesdienst unter dem gemeinsamen Dach eine ständige Provokation. Ausgerechnet in Micro 9, der Vorzeigeplattenbausiedlung am Stadtrand von Santiago de Cuba! Heute grüßen sich die ...

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Jetzt diesen Artikel lesen!

  • Alle Artikel auf badische-zeitung.de
  • News-App BZ-Smart
  • Freizeit-App BZ-Lieblingsplätze
  • Redaktioneller Newsletter
  • Kommentarfunktion
Jetzt abonnieren

nach 3 Monaten jederzeit kündbar


Weitere Artikel