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Kleider ziehen Menschen an und kreieren Persönlichkeit

  • Carlotta Schüssler, Klasse 9a, Kepler-Gymnasium & Freiburg

  • Fr, 15. Januar 2016, 13:53 Uhr
    Schülertexte

Früher hatte Kleidung hauptsächlich einen Zweck: die Leute vor Kälte oder der Sonne zu schützen. Dies hat sich im Laufe der Zeit jedoch stark geändert. Der Kleidungsstil, die Marke der Kleidung, die Farbe und auch die Kombinationen haben heutzutage eine weitaus größere Bedeutung, als wir zugeben wollen. Wenn man zum Beispiel in der Schule oder bei der Arbeit fremde Leute sieht, ist es meist in erster Linie die Kleidung, durch die man diese Person einordnet oder charakterisiert. Menschen, die gut gekleidet sind, erscheinen uns oft als vertrauenswürdig und kultiviert, während wir weniger gut gekleidete Leute eher als ungepflegt und nicht so gebildet einstufen.

Es gibt zahlreiche Klischees zum Thema Kleidung und man kann sich viele Vorurteile über die Menschen bilden, aber stimmt das überhaupt? Kann man durch die Kleidung wirklich Rückschlüsse ziehen auf Merkmale wie Alter, Berufsstand, Einkommen der Eltern (bei Schülern) und Persönlichkeit? Wissenschaftler stimmen dieser Aussage eindeutig zu, und auch ich würde diese Frage aus eigener Erfahrung mit Ja beantworten. Allerdings können dadurch auch nicht zutreffende Rückschlüsse entstehen, da diese Charakterisierung und Einordnung nur auf einen geringen Teil der Eigenschaften zutrifft. Begegne ich zum Beispiel einem Mann mit Anzug und Krawatte, könnte ich denken, dass er reich, erfolgreich und arrogant ist, obwohl er vielleicht reich ist, jedoch nicht arrogant. Wenn man der Person also keine Chance gibt, den ersten Eindruck zu korrigieren, entstehen Vorurteile.

Kleidung wirkt sich auf das Selbstverständnis aus

Kleidung hat jedoch nicht nur eine Auswirkung auf die anderen, sondern auch auf das eigene Empfinden. Die Ergebnisse einer sozialpsychologischen Studie zeigten, dass sich die Menschen, denen man bei einem Konzentrationstest einen Forscherkittel angezogen hat, sich besser konzentrieren konnten als die ohne Kittel. Als die Forscher diesen weißen Kittel dann aber "Malerkittel" genannt haben, funktionierte dieser Trick nicht mehr. Einen weiteren Beweis, dass die Kleidung das Selbstwertgefühl beeinflusst, liefert eine Studie der Modekette TK Maxx. 77 Prozent der Befragten fühlten sich besonders selbstbewusst, wenn sie etwas trugen, das ihre Persönlichkeit widerspiegelte. Außerdem ließ das Tragen des Lieblingsoutfits die Befragten sich um 52 Prozent selbstbewusster, 49 Prozent positiver und 47 Prozent attraktiver fühlen. Und auch ich finde, gerade wenn man noch zur Schule geht, dass es ein großer Unterschied ist, ob man ein Outfit anhat, was man an sich mag, oder nicht.

Allgemein denke ich, dass die große Bedeutung von Kleidung, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat, gute Seiten hat, wie zum Beispiel die Widerspieglung der Persönlichkeit. Zu den Nachteilen gehört die Verurteilung von Menschen, die vielleicht in Wirklichkeit gar nicht so sind, wie man glaubt. "Kleider machen Leute" – dieser Spruch stimmt also auf jeden Fall. Am Ende zählt für jeden aber nur das eine, wie der Fitnesstrainer Daniel Aminati in seiner Fernsehwerbung sagt: "Es gibt Wichtigeres als gut auszusehen, aber es gibt nichts Wichtigeres als sich gut zu fühlen!"

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 18. Dezember 2015: PDF-Version herunterladen

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