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Klimmzüge fürs Volk

Martin Halter
  • Sa, 11. Juni 2011
    Panorama

Am 19. Juni 1811 eröffnete Turnvater Friedrich Ludwig Jahn auf der Berliner Hasenheide den ersten deutschen Turnplatz.

Kür und Pflicht auf der Hasenheide: Auch Mädchen sollten zum Turnen kommen.  | Foto: usage Germany only, Verwendung nur in Deutschland
Kür und Pflicht auf der Hasenheide: Auch Mädchen sollten zum Turnen kommen. Foto: usage Germany only, Verwendung nur in Deutschland
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Die Turnschuhgeneration trägt heute schwingungsgedämpfte Nike-Sportschuhe. Der alte Turnbeutel soll in New York so hip wie Rucksack und Gucci-Tasche sein. Der Trainingsanzug gilt nicht nur bei bildungsfernen Unterschichten oder Fidel Castro als cool. Aber während die Accessoires der Turnbewegung immer noch (oder schon wieder) zum nationalen Kulturgut gehören, leidet das Turnen heute unter gewissen Imageproblemen. Jeder will heute fit wie ein Turnschuh sein, der gesundheitsbewusste Deutsche trainiert seinen Körper mehr denn je. Aber er lässt sich nur noch ungern von autoritären Vorturnern und patriotischen Feldwebeln herumkommandieren: Man geht heute ins Fitnessstudio oder Wellnesshotel, um Verspannungen und Bewegungsdefizite unter Beachtung von Dresscodes und medizinischen Indikationen individuell abzuarbeiten. Jahns Klimmzüge für Volk und Vaterland werden heute nur noch belächelt, die nach ihm benannten Straßen, ...

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