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Nein zu Tierversuchen

KOMMENTAR: Quälen für die Schönheit

  • Maya Krapf, Klasse 8c &

  • Do, 30. April 2015
    Schülertexte

Kritischer Blick in Beautycase.

Armer Hase   | Foto: privat
Armer Hase Foto: privat
Affen, Mäuse, Hunde, Kaninchen und viele andere Tierarten werden bei der Entwicklung von Kosmetikprodukten mitunter brutal gequält. Trotz des seit 2013 geltenden EU-Verkaufsverbots von Kosmetikprodukten, bei denen die Inhaltsstoffe an Tieren auf unangenehme Weise getestet werden, sind sowohl in Europa als auch in Deutschland Tierversuche leider immer noch gängige Praxis. Der Grund: Es gibt Ausnahmen, bei denen man Tierversuche auch legal durchführen darf. So können zum Beispiel für Chemikalien, die nicht nur als Inhaltsstoffe in Kosmetika verwendet werden, sondern auch in der Industrie benutzt werden, Anträge auf Tierversuche erst gestellt und dann auch genehmigt werden. Und solch ein industrieller Anwendungsfall lässt sich häufig konstruieren.

Ein Teil der Hersteller hat sich jedoch den Verzicht auf Tierversuche auf die Fahnen geschrieben. Damit wird natürlich auch um Kundschaft geworben. Aber mit etwas Engagement und etwas Einfallsreichtum schaffen es diese Hersteller, bei der Produktentwicklung auf Tierversuche fast oder ganz zu verzichten. Es scheint also möglich. Fragt sich, warum andere ihre Produkte immer noch an Tieren testen müssen.

Die Kosmetikhersteller, die ohne Tierversuche auskommen, drucken das natürlich auch auf die Flaschen und Tigel ihrer Produkte. Oder sie lassen sich von unabhängigen Institutionen wie zum Beispiel PETA (People for the Ethical Treatmentof Animals) testen und zertifizieren. Dann gibt es ein Siegel, das den Konsumenten im Laden verrät, dass bei der Herstellung auf Tierversuche verzichtet wurden. Und für viele ist das auch ein Grund, sich für ein Produkt zu entscheiden.

Da liegt es nahe, doch mal das eigene Beautycase einem kritischen Blick zu unterziehen und sich die Frage zu stellen, ob es denn nicht möglich wäre, auf tierversuchsfreie und entsprechend gekennzeichnete Produkte umzustellen. Leider lassen nicht alle Produktverpackungen direkt Rückschlüsse zu. Das Internet liefert jedoch eine Vielzahl an Positiv- und Negativlisten zum Thema, damit steht meist recht zügig fest, ob Eyeliner, Wimperntusche oder Nagellack die gewünschte Eigenschaft besitzen. Oder eben nicht. Oftmals sind die Informationen zu einem bestimmten Produkt aber auch nicht ganz eindeutig, was die Sache natürlich erschwert. Manchmal wird es kompliziert, zum Beispiel wenn eine Firma ihre Produkte zwar mit "tierversuchsfrei" oder "vegan" kennzeichnet, aber der Mutterkonzern doch Tierversuche durchführt.

Im Zweifelsfall also lieber aussortieren oder den Rest aufbrauchen und danach auf ein eindeutig gekennzeichnetes Produkt umstellen! Mir ist das bei allen Gegenständen in meinem Beautycase gelungen. In meinem kleinen Reich verantwortungsbewusst gehandelt zu haben, gibt mir ein gutes Gefühl. Und ich glaube, dass ich auch meine Eltern davon überzeugen könnte, auf tierversuchsfreie Produkte umzustellen. Gleich morgen werde ich sie beraten...

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 30. April 2015: PDF-Version herunterladen

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