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Zischup-Interview

"Konzentriert sein und den eigenen Rhythmus finden"

  • Stefanie Kromer, Schülerin der Klasse 9a, Verbundschule Oberes Elztal & Elzach

  • Mo, 13. März 2017, 16:47 Uhr
    Schülertexte

Reinhold Kromer aus Oberwinden ist der Oberschützenmeister im Schützenverein Oberwinden. Mit ihm redete seine Tochter Stefanie Kromer, Schülerin der Klasse 9a der Verbundschule Oberes Elztal in Elzach

Zischup: Welche Voraussetzungen sollte man für den Schießsport mitbringen?
Kromer: Man braucht für den Schießsport keine besonderen Voraussetzungen. Wenn man schon vorher ruhig und konzentriert ist, hat man es einfacher. Aber jeder ist in der Lage, den Schießsport zu erlernen.
Zischup: Gibt es ein Jugendtraining?
Kromer: Ja, es gibt jeden Freitag ein Jugendtraining von 18 Uhr bis 19 Uhr.
Zischup: Wie alt muss man für das Schießen sein?
Kromer: Ab zwölf Jahren darf man mit einem Luftgewehr oder einer Luftpistole schießen. Wenn man noch nicht zwölf ist, kann man auch mit einem Lichtgewehr oder Lichtpistole schießen.
Zischup: Aus was für einer Position wird geschossen?
Kromer: Anfangs wird aufgelegt geschossen, mit der Zeit aber stehend freihändig. Bei den Erwachsenen wird auch stehend freihändig geschossen, bis man das sechsundvierzigste Lebensjahr erreicht hat. Ab da darf man aufgelegt schießen.


Zischup:
Mit welchen Waffen wird geschossen?
Kromer: Im Jugendtraining wird normalerweise mit einem Luftgewehr geschossen, da das Zielen mit dem Gewehr leichter ist als mit der Luftpistole.
Zischup: Womit dürfen Jugendliche noch schießen, außer mit dem Luftgewehr beziehungsweise der Luftpistole?
Kromer: Ab dem 14. Lebensjahr darf man mit einem Kleinkalibergewehr schießen. Man benötigt die Erlaubnis der Eltern, um mit dem Luftgewehr oder Kleinkaliber zu schießen.
Zischup: Gibt es festliche Veranstaltungen im Schützenverein Oberwinden?
Kromer: Es gibt unter anderem das Königsschießen und die Königsfeier bei den Erwachsenen und bei der Jugend und das Bernd-Kaucher-Schießen. Dies ist ein Gedächtnisschießen an ein früheres Mitglied in unserem Verein und der Schießwagen, den wir beim Dorffest aufstellen und betreiben.

Zischup: Finden Wettkämpfe innerhalb des Vereines statt?
Kromer: Es gibt Vereinsmeisterschaften und Trainingswettkämpfe zwischen den Schützen.
Zischup: Finden auch Wettkämpfe unter den einzelnen Vereinen statt?
Kromer: Es gibt die Kreismeisterschaften und Rundenwettkämpfe des Schützenkreises Emmendingen.
Zischup: Wie viele Mitglieder gibt es momentan im Verein?
Kromer: Aktuell sind es um die 100 Mitglieder im Verein. 13 Mitglieder sind aktiv, also nehmen regelmäßig am Training und Wettkämpfen teil. Die restlichen 87 Mitglieder sind passiv.

Zischup: Was kostet die Mitgliedschaft pro Monat?
Kromer: Für aktive kostet sie 10 oder 20 Euro pro Monat, je nachdem, ob die Schützen dem Verein zur Hand gehen oder nicht. Passive zahlen 26 Euro und Jugendliche zwölf Euro im Jahr.
Zischup: Was braucht man, neben einem Gewehr, noch an Ausrüstung?
Kromer: Den Interessierten werden seitens des Vereins das Gewehr und das benötigte Zubehör gestellt.
Zischup: Wie wird man ein professioneller Schütze?
Kromer: Natürlich durch konstantes Training und Spaß und Freude am Schießen.

Zischup: Kann man die gelernten Übungen (unter anderem Atmung und Stand) auch im Alltag anwenden?
Kromer: Wenn man zum Beispiel vor einer Arbeit oder einer Präsentation aufgeregt ist, kann man sich durch die gelernten Atemübungen beruhigen.
Zischup: Was reizt dich persönlich am Schießsport? Was könnten Anfänger deiner Meinung nach am Schießen interessant finden?
Kromer: Ich persönlich finde, dass das Schießen ein toller und entspannender Sport ist. Man muss nicht über ein Feld rennen oder groß über eine Sache nachdenken. Man muss nur konzentriert sein und seinen eigenen Rhythmus finden. Der Schießsport ist ein Einzelsport, das heißt ich bin ganz alleine für mich. Ich bin nicht abhängig von anderen wie im Fußball, wo wir als Mannschaft für unser Tun verantwortlich sind. Beim Schießen ist jeder für sich verantwortlich.

Zischup: Wie sehen Sie den Umgang mit Waffen im Hinblick auf Gewalt bei Terroranschlägen?
Kromer: Die Terroranschläge wurden mit illegalen Waffen, durch den Kauf auf den Schwarzmärkten, verübt und nicht über öffentliche Institutionen erworben. Denn Deutschland zählt zu den Ländern mit den strengsten Waffengesetzen der Welt. Der Besitz von Waffen muss beim zuständigen Ordnungsamt beantragt werden. Einen solchen Antrag können nur Sportschützen, Jäger und gefährdete Personen beantragen. Sportschützen müssen gewisse Vorgaben erfülle: Sie müssen ein aktives Mitglied in einem Schützenverein sein, einen Sachkundelehrgang mit Prüfung besuchen und einwandfreies Führungszeugnis haben. Jegliche Waffen müssen in einem zugelassenen Tresor, separat von der Munition, aufbewahrt werden. Statistiken besagen, dass die Verübung von Gewalttaten mit legalen Schusswaffen unbedeutend ist im Vergleich zu Gewalttaten mit illegalen Schusswaffen. Ein Sportschütze ist dem Waffengesetz, der Sportordnung des deutschen Schützenbundes und der Schießstandordnung unterworfen. In diesen Verordnungen sind der Umgang mit Waffen und die Ausübungen des Schießsportes genauestens geregelt.

Ressort: Schülertexte

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