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Great Barrier Reef

Korallenriff in Gefahr

  • Adrian Hochnadel, Klasse 9a, Scheffel-Gymnasium (Lahr)

  • Do, 13. Juni 2019, 00:00 Uhr
    Schülertexte

Eine wunderschöne Unterwasserwelt ist in Gefahr. Was das australische Great Barrier Reef bedroht, hat Adrian Hochnadel aus der Klasse 9a des Scheffel-Gymnasiums in Lahr in seinem Text aufgelistet.

Die Korallen werden bleich.   | Foto: A2800 epa James Cook University
Die Korallen werden bleich. Foto: A2800 epa James Cook University
Das größte Korallenriff der Welt und UNESCO-Welterbe leidet seit Jahren unter dem Klimawandel und der Landwirtschaft. Im Jahr 2019 wurde das Riff von Dreckwasser überflutet und soll nun auch noch den Klärschlamm eines Kohlehafens aufnehmen. Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriff der Welt und liegt an der Nordostküste von Queensland in Australien. Die Fläche des Korallenriffs ist fast so groß wie die von Deutschland und bildet den Lebensraum von über 1600 Fischarten, 450 Korallenarten und vielen weiteren Meeresbewohnern. Aufgrund dieser Artenvielfalt, seines über tausende von Jahren gewachsenen Ökosystems und seiner atemberaubenden Schönheit, die sogar vom Weltraum aus sichtbar ist, erhielt es 1981 den Status eines UNESCO Welterbes. Dadurch ist das Korallenriff auch eine sehr beliebte Touristenattraktion.

In letzter Zeit aber wird das Riff mit vielen Problemen konfrontiert. Ein Problem ist der seit Jahren bestehende schädliche Einfluss der Landwirtschaft, besonders durch den Zuckerrohranbau. Durch ihn werden große Mengen von Dünger, Sedimenten und Insektiziden von den Anbauflächen über Bäche und Flüsse ins Meer gewaschen. Die Website Netzfrauen.org berichtete, dass Dünger Stickstoff und Phosphorbindungen enthält, die für die Algenblüte, einem enormen Wachstum der Algen, sorgen, welche dann die Wasseroberfläche bedecken und den Korallen das Licht nehmen. Während die Algen den Korallen das Licht nehmen, greifen die Insektizide die Korallen an und töten diese ab.

Das ist nicht die einzige Gefahr für das Great Barrier Reef. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete, dass Anfang Februar 2019 nach heftigen Unwettern im Nordosten Australiens große Mengen an Dreckwasser aus den (überfluteten) Flüssen ins Meer und somit auch ins Great Barrier Reef strömten. Wissenschaftler der James Cook Universität in Queensland befürchteten ein "Ersticken" der Korallen. "Die Korallen und das Seegras brauchen Licht, um zu wachsen und gesund zu bleiben", sagt die Forscherin Jane Waterhouse. Sie meint, die Sedimente aus dem Dreckwasser verdunkeln das Wasser.

Auch berichtete die BBC am 22. Januar 2019, Australien plane, eine Million Tonnen Klärschlamm aus einem Industriehafen im Great Barrier Reef zu versenken. Der Schlamm soll vom Meeresboden in einem der weltweit größten Kohlehäfen und einer wichtigen Einnahmequelle Australiens, Hay Point Port, abgesaugt werden. Eigentlich sollte es verboten sein, den Schlamm ins Meer zu kippen, doch man fand einen Umweg, bei dem die Gesetze nicht die Materialien, welche beim Unterhalt eines Hafens anfallen, einschließen.

Bei all den Problemen, die das Great Barrier Reef hat, setzt der Klimawandel dem Riff ebenfalls zu. Durch die Erwärmung des Wassers kommt es in den Riffen zur Korallenbleiche. Korallen sind Nesseltiere und leben zusammen mit Algen in einer Gemeinschaft. Die Algen produzieren normalerweise Zucker, welchen die Korallen dann zu sich nehmen. Doch wenn sich die Wassertemperatur erhöht, dann erzeugen die Algen giftige Stoffe und die Korallen stoßen ihre Partner ab, wodurch diese ihre Farbe verlieren.

Wie die Tagesschau berichtete, versucht das australische Institut für Meeresforschung das Absterben der Korallen im Riff zu verhindern, indem man in Aquarien die Wassererwärmung durch den Klimawandel simuliert und testet, wie verschiedene Korallenarten darauf reagieren. Für die Rettung des Riffs experimentieren die Forscher in ganz verschiedenen Bereichen. Beispielsweise haben sie eine "Sonnencreme" für die Wasseroberfläche entwickelt: einen Film aus Naturmaterialien, der für 24 Stunden Sonnenlicht aufnehmen kann. Darüber hinaus versuchen die Forscher, "klimafeste" Korallenarten zu züchten. Sie nehmen Korallen, die die Korallenbleiche im Norden des Great Barrier Reefs überlebt haben, und kreuzen diese mit Korallen, die die Hitze nicht ertragen mussten. Das Ziel der Forscher ist die "klimafeste Super-Koralle". Manche Forscher sehen für die Zukunft des weltgrößten Korallenriffs schwarz, doch andere haben Hoffnung.

Ressort: Schülertexte

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